Ehemann vergiftet

14-Jährige wegen Mordes in Nigeria vor Gericht

Ausland
04.08.2014 16:20
Wegen der Ermordung ihres Ehemanns nach einer Zwangsheirat muss sich eine 14-Jährige in Nigeria vor Gericht verantworten. Dem Mädchen wird zur Last gelegt, den 35-Jährigen und drei weitere Männer vergiftet zu haben.

Eine Woche nach der Heirat im April 2013 soll die 14-Jährige ihren Opfern während der Hochzeitsfeier im Bundesstaat Kano Rattengift ins Essen gemischt haben. Nach Angaben der Polizei räumte die Angeklagte die Taten ein. "Sie tat es, weil sie von ihren Eltern gezwungen wurde, einen Mann zu heiraten, den sie nicht liebte", sagte ein Polizeisprecher.

Die Anwältin der Jugendlichen, Hussaina Aliyu, nannte das Geständnis wertlos, weil ihre Mandantin ohne ihre Eltern befragt worden sei. "Sie ist noch ein Kind", sagte Aliyu. Ihr Antrag, das Verfahren vor einem Jugendgericht zu verhandelt, war abgelehnt worden.

Zwangsheirat im Norde verbreitet
Die Zwangsheirat zwischen jungen Mädchen und deutlich älteren Männern ist vor allem in ländlichen Gegenden im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias ein großes Problem. Die Rechtslage ist kompliziert, denn in der Region trat im Jahr 2000 das islamische Recht der Scharia in Kraft, das nach Ansicht mancher Gelehrter die Heirat Minderjähriger erlaubt. Gleichzeitig gilt aber auch im Norden des Landes das nigerianische Bundesrecht.

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