1. Schotte am Tivoli?

Neuer Testkandidat: Michael Paton stellt sich bei Wacker vor

(Bild: Christof Birbaumer)

Die Erfolge sind nicht ganz ohne (wie der Europacupsieg 1983), die Namen der damaligen Beteiligten (Gordon Strachan, Alex McLeish, Trainer Alex Ferguson) nicht minder – Aberdeen ist im schottischen Fußball nach den Glasgow-Klubs stets die dritte Größe gewesen. Und genau ein Akteur aus der 213.000 Einwohner-Stadt an der Ostküste wird am Mittwoch in Innsbruck seine ersten Trainingseindrücke abliefern dürfen: Michael Paton, ein 21-jähriger Offensivmann mit Allroundqualitäten.

In der vergangenen Saison absolvierte Paton für den Traditionsverein 35 Liga-Spiele, eine Europa-League-Partie, erzielte insgesamt 3 Treffer. Sein größtes, zumindest ein stichhaltiges Plus: Er ist ablösefrei. Nachdem den Schotten bekanntlich nachgesagt wird, dass sie Geiz richtig leben, wird bzw. muss Paton wohl am besten – sollte es nach den drei Tagen in Tirol tatsächlich dazu kommen – verstehen, dass auch Wacker bei Verhandlungen gerne die Hosentaschen zugenäht hat. Und möglichst wenig Euros rausrücken will.

"Aber wir haben noch einige andere Kandidaten", lässt sich Sportdirektor Oliver Prudlo nicht in die Transfer-Karten blicken, "außerdem besteht wahrlich keine Hektik." Zumal die Transferzeit erst im kommenden Jänner enden wird. Daher stehen selbst der Spanier Oscar Sanchez (23), der bereits in Innsbruck vorstellig wurde, oder der beobachtete Pilsen-Regisseur Milan Petrela (27) noch auf der langen schwarz-grünen Liste.

Paton könnte sich jedenfalls bei einem Engagement eines auf die Brust heften: Er wäre der erste Schotte am Tivoli, der insgesamt erst vierte in der österreichischen Bundesliga! Und eines müsste er sich merken: Geiz (sportlich) ist nicht immer geil…

von Gernot Gsellmann, Tiroler Krone