Nur Proteste zählen

Rapid-Fans passte das 3:0 beim SVM nicht ins Konzept

Sport
19.11.2012 08:14
Einigen sogenannten Rapid-Fans sind derzeit nur ihre Proteste wichtig, um bis Weihnachten einen Umsturz zu erzwingen. Bonzennetzwerke sollen zerschlagen, Traditionen bewahrt, aber gleichzeitig Fortschritte gesichert werden, taten die (angeblich) eingefleischten Supporter beim Auswärtsspiel in Mattersburg kund. Dass die Partie 3:0 gewonnen wurde, schien ihnen deshalb gar nicht ins Konzept zu passen.

Peter Schöttel sah sich in Mattersburg nach dem 3:0 bestätigt. Mit der Aufstellung von Pichler im Mittelfeld, "weil er mit seinem Dagegenhalten besser zum Mattersburger Spielstil als Heikkinen passt". Mit Dominik Wydra als quasi lebendem Beweis, dass es richtig ist, auf die eigenen Talente zu setzen: 97 Ballkontakte bei seinem dritten Bundesligaspiel von Beginn an, Zuckerpass vor dem dritten Tor. "Er kann alles, was einen kompletten Mittelfeldspieler auszeichnet. Mit 18 braucht man aber mindestens zehn Spiele, um in der Liga richtig anzukommen."

Und als einer feststellte, dass Rapid mit dem Comeback von Alar an Qualität gewonnen habe, hielt Schöttel dagegen: "Aber niemand will zur Kenntnis nehmen, dass die abgeht, wenn er fehlt. Wir müssen es noch mehr spüren, wenn Hofmann, Burgstaller und er fehlen."

Erster Freistoß-Doppelpack seit 2009
Alar komme mit seiner Gefährlichkeit bei den Standards in der internen Rangliste gleich hinter Hofmann auf Platz zwei – in Mattersburg sorgte er für den ersten Freistoß-Doppelpack in Grün-Weiß seit 22. November 2009, als Hofmann beim 4:1 gegen Austria ebenfalls zwei verwertete. Auf ein ähnliches Derby-Erfolgserlebnis warten die Fans in Schöttels Ära bis jetzt vergeblich – auch deshalb protestierten sie in Mattersburg.

Müssen sich Spieler entschuldigen?
"Derzeit hat man das Gefühl, dass sich die Spieler entschuldigen müssen, wenn sie gewinnen, weil sie den sogenannten Fans damit den Nährboden für weitere Proteste wegnehmen", schreibt "Krone"-Rapid-Insider Peter Linden in der Montagsausgabe. Darum stimme die Meinung von Christopher Trimmel nach dem Kapitänseinstand nur teilweise. Er hatte gemeint: "Jeder, der bei Rapid spielt, weiß, was der Anhang bewirken kann. Das Einzige, womit wir helfen können, damit alles besser wird, ist gewinnen."

"Aber da täuscht er sich", meint Linden. "Einige faseln im Internet, bis Weihnachten einen Umsturz in der Führungsetage erzwingen zu wollen. Proteste sind ihnen wichtiger als Siege. Sie wollen Bonzen-Netzwerke zerschlagen. Präsident Rudi Edlinger oder Manager Werner Kuhn sind alles, nur keine Bonzen."

Oder das Transparent, wonach Bewahren von Traditionen und Streben nach Fortschritt kein Widerspruch sind. "Wenn das Stadionprojekt kein Streben nach Fortschritt bedeutet, was dann? Rapid ist eben anders."

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(Bild: KMM)



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