Keine Anklage

Opfer von brutalen Schlägern: “Ich hab’ Todesangst”

Salzburg
26.01.2011 17:36
"Ich hab jetzt Todesangst" - das sagt der 19-Jährige, der von vier Türken vor der St. Johanner Disco "Fledermaus" halb tot geprügelt wurde. Mit 16-fachem Schädelbruch "entsorgte" ihn die Bande dann über eine Mauer. "Mordversuch" nennen das die Ärzte, doch der Staatsanwalt stellte das Verfahren ein. Das rechte Auge des jungen Mannes bleibt blind.

Für große Empörung in der Bevölkerung hat die "Krone"-Geschichte von Andreas gesorgt. Vor allem die Tatsache, dass die Polizeispitze den Fall um jeden Preis vertuschen wollte: "Nicht für die Presse", diesen Vermerk tragen inzwischen immer mehr Berichte über Gewalttaten in unserem Land. Doch die "Krone" lässt sich keinen Maulkorb umhängen.

"Haben wohl geglaubt, ich alarmiere die Polizei"
"Ich kann mich an nichts mehr erinnern", so Andreas im "Krone"-Gespräch. Doch den Auslöser der brutalen Attacke glaubt der 19-Jährige zu kennen: "Ich habe so gegen 3 Uhr früh vor dem Lokal mit meiner Schwester telefoniert." Da verprügelten die vier Türken bereits seinen Freund Sebastian: "Die haben wohl geglaubt, ich alarmiere die Polizei und sind deswegen auf mich losgegangen."

Seine Mutter hatte beim Interview Tränen in den Augen: "Hätte ihn nicht sein 17-jähriger Freund gesucht, wäre Andreas wohl nicht mehr am Leben." Denn die Bande "entsorgte" ihn (so steht es im Polizeibericht) über eine drei Meter hohe Mauer (siehe Bild) zur Werkstätte für Postbusse - weil die Schläger offenbar dachten, dass er ohnehin tot sei.

Kripo ist sicher: "Das sind die Täter"
In monatelanger Arbeit haben die Kriminalisten vier Tatverdächtige ausgeforscht, drei von ihnen auch vernommen, sie leugnen aber alles. Doch die Kripo-Beamten sind sich ganz sicher: "Das sind die Täter." Staatsanwalt Reinhard Steiner stellte dennoch am 7. Jänner das Verfahren ein. Die mutmaßlichen Täter sind und bleiben frei.

"Kein tatsächlicher Grund zur weiteren Verfolgung", so die Begründung. Andreas' Vater: "Was denkt sich wohl so ein Staatsanwalt dabei?" Andreas' Anwalt Wolfgang Leban kämpft jetzt um eine Wiederaufnahme und sucht Zeugen, die ersucht werden, sich unter der Telefonnummer 03462/7077 (Kanzlei Dr. Ogris) zu melden.

von Wolfgang Weber, Kronen Zeitung

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