Sechs Festnahmen

Zuhälterring in Innsbruck von Polizei zerschlagen

Österreich
12.05.2015 11:52
Einen rumänischen Zuhälterring haben Beamte des Landeskriminalamts Tirol im Raum Innsbruck zerschlagen. Die Täter hatten junge Frauen aus Rumänien unter Vorwänden nach Österreich gelockt und zur Prostitution gezwungen. Sechs Verdächtige wurden am Montag in einer groß angelegten Aktion festgenommen, zudem bei mehreren Hausdurchsuchungen Geld- und Sachwerte in der Höhe von rund 40.000 Euro sichergestellt.

Die Täter versprachen die große Liebe, ein Heim und eine Familie - doch kaum waren die jungen Frauen aus Rumänien, die großteils aus ärmlichen Verhältnissen stammen und sich in Österreich eine bessere Zukunft erhofften, angekommen, wurden sie zur Prostitution gezwungen. In den vergangenen Jahren sollen bis zu 15 Frauen auf diese Weise nach Tirol gebracht worden sein.

Frauen rutschten in die Abhängigkeit
Die Mädchen wurden dabei massiv unter Druck gesetzt: Fast immer mussten sie das gesamte von ihnen erwirtschaftete Geld an die beiden Hauptbeschuldigten abgeben, ihnen selbst blieben oftmals nur noch wenige Euro zum Leben. Da die Opfer zudem kein Deutsch sprechen, gerieten sie immer weiter in den Strudel der Abhängigkeit.

Meist wurden die jungen Frauen an legale Bordelle vermittelt, jedoch wurden auch Haus- und Hotelbesuche bei Freiern von den Tätern organisiert. Involviert in das kriminelle Treiben soll auch eine Innsbrucker Reinigungsfirma gewesen sein. In einigen Fällen soll diese Löhne an die Mädchen ausbezahlt haben, obwohl diese nie dort gearbeitet hätten.

Zugriff in den Morgenstunden
Seit Ende 2014 führten die Beamten bereits Ermittlungen wegen Menschenhandels, Zuhälterei, grenzüberschreitenden Prostitutionshandels und Vergewaltigung durch. Am Montag kam es dann zum Zugriff: Rund 80 Polizisten, darunter 18 Beamte der Spezialeinheit Cobra, schlugen in den Morgenstunden in einer gemeinsamen Aktion zu. Insgesamt wurden sechs Verdächtige festgenommen, fünf Wohnungen sowie mehrere Pkws durchsucht und acht Zeugen befragt. Die Beamten stellten zudem "umfangreiches Beweismaterial" sicher. Zwei weitere mutmaßliche Mitglieder des Zuhälterrings dürften sich derzeit im Ausland aufhalten. Sie werden per Haftbefehl gesucht.

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