An Hang zerschellt

Tirol: Kunstflug-Pilot stirbt bei Absturz mit “Microjet”

Österreich
02.05.2013 08:51
Auf dem Weg zu einer Flugvorführung im Tiroler Zillertal ist am Mittwoch ein sogenannter Microjet aus der Red-Bull-Flotte abgestürzt. Der äußerst erfahrene Pilot kam bei der versuchten Notlandung ums Leben. "Der Flieger stürzte 20 Meter neben meiner Nachbarfamilie und 50 Meter von meinem Haus entfernt ab", schilderte eine Augenzeugin das dramatische Unglück.

Vom Hangar 8 am Salzburger Flughafen aus startete Pilot Guido G. (38) am Mittwoch mit dem "Bede BD5-J Microjet", dem kleinsten Düsenflugzeug der Welt (Bild 7), in Richtung Tirol. Ziel war der "Kini Fullgas Tag" im Zillertal, bei dem der ehemalige Motocross-Weltmeister und Mateschitz-Intimus Heinz Kinigadner jedes Jahr "Motorsport zum Angreifen" bietet. Dort sollte der 38-jährige Deutsche zusammen mit anderen Maschinen aus der Flying-Bulls-Staffel atemberaubende Flug-Kunststücke zeigen. Dazu kam es aber nicht mehr.

Notlandung auf Inntalautobahn angedacht
"Gegen 15.50 Uhr meldete der Pilot technische Probleme, kehrte um und wollte den Flughafen Innsbruck ansteuern. In Jenbach flog er in die Kontrollzone ein und hatte Funkkontakt mit dem Tower in Innsbruck. Dabei zogen wir eine Notlandung auf der Inntalautobahn in Erwägung", so Gerhard Niederwieser, Polizeichef des Bezirks Innsbruck-Land. Die Autobahn wurde daher für kurze Zeit komplett gesperrt.

Doch der Microjet erreichte weder den Flughafen noch die Autobahn. Bei Baumkirchen im Bezirk Innsbruck-Land bohrte sich die Maschine, die einst im James-Bond-Film "Octopussy" zu sehen war, in den Hang neben einer Straße.

Flugzeug rammt Auto bei Absturz
"Ich war auf dem Weg nach Hause - mit dem Auto. Das Flugzeug drehte noch eine Runde und steuerte direkt auf mein Haus zu. Davor stürzte es ab, etwa 20 Meter von der Nachbarsfamilie entfernt, die spazieren ging", berichtete Augenzeugin Waltraud Klingenschmid (Bild 8) der "Krone". Dabei rammte die Maschine noch ein am Straßenrand geparktes Auto, in dem sich zum Unglückszeitpunkt aber niemand befand.

Von dem nur 3,80 Meter langen Jet blieben nur mehr Trümmer übrig, Guido G. dürfte auf der Stelle tot gewesen sein. Der Deutsche - er war Privat-Pilot von Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz und flog bei der Lufthansa -, der ein Faible für Kleinstflugzeuge hatte, starb in seiner Lieblingsmaschine. "Der Spaß, den man mit diesem Gerät in der Luft haben kann, ist unlimitiert", hatte er immer über den Microjet gesagt.

Die Staatsanwaltschaft Innsbruck hat Untersuchungen eingeleitet. Es wurden eine Obduktion, die Sicherstellung des Wracks und eine Begutachtung durch einen Sachverständigen angeordnet.

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