Ja zu Stevia

Brüssel gibt grünes Licht für tropischen Zuckerersatz Stevia

Ausland
14.11.2011 18:21
Die EU-Kommission hat beschlossen, den aus dem subtropischen Stevia-Kraut gewonnenen Süßstoff Steviolglycosid zur Verarbeitung in Lebensmitteln zuzulassen. Untersuchungen hätten alle Bedenken in Bezug auf schädliche Nebenwirkungen des Produkts ausgeräumt, hieß es am Montag. "Es ist damit zu rechnen, dass Stevia Ende November innerhalb der EU zugelassen wird", ergänzte der Sprecher von Gesundheitsminister Alois Stöger.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) habe festgestellt, dass das Süßungsmittel Stevia weder krebserregend noch genotoxisch sei, oder mit Störungen der Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht werden könne, teilte die Brüsseler Behörde am Montag mit. Daher wurde nun grünes Licht für den Gebrauch des Stevia-Krauts gegeben.

Höhere Süßkraft als herkömmlicher Zucker
Wegen ihrer hohen Süßkraft sind die Stevia-Blätter nach Überzeugung ihrer Anhänger gesünder als Zucker. Außerdem hat Stevia keine Kalorien und verursacht im Gegensatz etwa zu Rüben- und Rohrzucker auch kein Karies.

Sobald also das Okay aus Brüssel einlangt, darf das Süßungsmittel nach Angaben der Interessenvertretung Stevia Council künftig etwa in Joghurts, Müslis, Getränken, Schokolade und anderen Süßigkeiten verwendet werden.

Coca-Cola Europa hat die Entscheidung bereits begrüßt. Dadurch seien neue Produkte möglich, von denen einige in Frankreich bereits im kommenden Jahr auf den Markt kommen sollten, erklärte das Unternehmen. 

Zusatzstoffe in Lebensmitteln werden transparenter gemacht
Die EU-Kommission verabschiedete zudem zwei Rechtsvorschriften, um die Verwendung von Lebensmittel-Zusatzstoffen transparenter zu machen. Dadurch könnten Verbraucher und Industrie leichter in Erfahrung bringen, welche Zusatzstoffe genau in Lebensmitteln erlaubt seien, teilte der zuständige EU-Kommissar John Dalli mit.

Demnach werden zwei neue Listen aufgestellt. Auf der ersten werden ab Juni 2013 Lebensmittel-Zusatzstoffe geführt. Die zweite Liste betrifft Zusatzstoffe in Stoffen, die Lebensmitteln zugesetzt werden wie Aromen und Nährstoffe. Sie wird in den kommenden Wochen gültig.

So sei künftig leicht zu erkennen, dass in einigen Lebensmittel-Kategorien nur sehr wenige oder überhaupt keine Zusatzstoffe zugelassen sind, erklärte die EU-Kommission. Das betreffe etwa Joghurt ohne Aromen, Butter, Kompott, Teigwaren, frisches Brot, Honig, Mineralwasser und Fruchtsaft. Bei hoch verarbeiteten Lebensmitteln wie Süßwaren, Snacks, Soßen und aromatisierten Getränken seien hingegen zahlreiche Zusatzstoffe zugelassen.

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