Erpressungskrimi

Sanel Kuljic: “Taboga schuldet mir Geld”

Sport
13.11.2013 16:55
Vertreter der Staatsanwaltschaft und der Landespolizeidirektion Salzburg haben am Mittwoch bei einer Pressekonferenz zur mutmaßlichen Erpressung von Grödig-Spieler Dominique Taboga Stellung genommen. Demnach rechtfertigte sich der verhaftete Ex-Teamspieler Sanel Kuljic damit, dass Taboga ihm Geld schuldet. Eine Anstiftung zur Spielmanipulation könnte ein Angebot gewesen sein, die Schulden loszuwerden.

"Taboga sollte zunächst dazu bestimmt werden, dass er sich an der Manipulation eines Fußballspieles beteiligt", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg, Marcus Neher. Der Spieler habe aber abgelehnt. Dann soll es zur Gewaltandrohung und Erpressung gekommen sein, was Kuljic bestreitet.

Taboga revidierte zwar in seiner zweiten Aussage vor der Polizei den anfangs angegebenen, bereits bezahlten Erpressungsbetrag von über 70.000 Euro auf nunmehr 30.000 Euro. "Er blieb aber bei der Aussage, dass er über einen längeren Zeitraum erpresst wurde - mit der Androhung von Gewalt gegen ihn und seine Familie und der Drohung, ihn wirtschaftlich zu ruinieren, indem man ihn mit einem Wettskandal gedanklich in Verbindung bringt", erläuterte Neher.

Den Vorwurf, dass er mit einer Waffe unmittelbar bedroht worden sei, nahm Taboga zurück: "In seiner zweiten Aussage erklärte er, es war keine Schusswaffe, sondern ein schwarzer Gegenstand."

Ermittlungen wegen schwerer Erpressung
Die Justiz ermittelt derzeit wegen schwerer Erpressung und nicht wegen Spielmanipulation. Dem gegenwärtigen Stand der Erhebungen zufolge sehe es so aus, als handle es sich um eine persönliche Verwicklung zwischen Taboga und dem Ex-Teamspieler, so Neher.

"Die Schuldentheorie ist Gegenstand von Ermittlungen. Die Angaben des Opfers sind kritisch zu hinterfragen", sagte der stellvertretende Leiter des Landeskriminalamtes Salzburg, Karl-Heinz Pracher. Über Höhe und Art der Schulden gab es am Mittwoch keine Angaben.

Es sei jedenfalls zu mehreren Geldübergaben gekommen, "teilweise über den Postweg, teilweise persönlich", erklärte Pracher. Der Parkplatz in Anif bei Salzburg, wo am Dienstag gegen 9.30 Uhr die Festnahmen erfolgt waren, habe mehrmals als Übergabeort des Geldes fungiert. "Die Drohungen wurden mit Handy mittels SMS und Anrufen durchgeführt."

"Das Limit war erreicht"
Taboga hat dann am Montag offenbar deshalb Anzeige erstattet, weil der psychische Druck zu groß geworden war. "Das Limit war erreicht", sagte Pracher. Es dürften noch weitere Geldübergaben geplant gewesen sein.

Eine von insgesamt drei Personen, die am Dienstag festgenommen wurden, ist mittlerweile wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Es soll sich dabei um Zelinhan S. handeln. Die zwei anderen, Ex-Teamspieler Kuljic sowie Sulim D., werden nun in die Justizanstalt Salzburg überstellt, erklärte Neher. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.

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(Bild: KMM)



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