Hillsborough 1989

Die größte Tragödie Liverpools bleibt unvergessen

Sport
14.04.2014 17:23
Am 15. April 1989, also vor 25 Jahren, starben beim FA-Cup-Halbfinale zwischen Liverpool und Nottingham in Sheffields Hillsborough-Stadion 96 Anhänger der "Reds" - das Drama wirkt bis in die Gegenwart.

"Das war das emotionalste 'You’ll never walk alone', das je in Anfield gesungen wurde." - Liverpool-Kapitän Steven Gerrard hatte nach dem 3:2-Sieg gegen Manchester City Tränen in den Augen. Seine Gedanken kreisten um Jon Paul Gilhooley - seinen Cousin, jüngstes Opfer der Tragödie von Hillsborough.

Massen strömten ins Hillsborough-Stadion
Auf den Tag genau vor 25 Jahren reiste der damals 10-jährige Gilhooley zusammen mit 10.000 Liverpool-Fans nach Sheffield zum FA-Cup-Halbfinale gegen Nottingham Forest. Was als Feiertag begann, endete in der schlimmsten Katastrophe im englischen Fußball. Eine halbe Stunde vor Anpfiff drängen die Anhänger in Richtung der sieben Drehkreuze an der Leppings Lane beim Hillsborough Stadion, der Heimstätte von Sheffield Wednesday.

Der Anpfiff rückt näher, der Druck von draußen und die Zahl der Menschen, die noch in den Fanblock wollen, nimmt rasant zu. In diesem Moment begeht die Polizei einen folgenschweren Fehler: Sie öffnet das als Ausgang konzipierte - und somit ohne Drehkreuze ausgestattete - Gate C. Binnen weniger Minuten drängen Hunderte Fans in den schon überfüllten Block.

Traurige Bilanz: 96 Tote und 766 Verletzte
Als das Spiel schließlich um 15 Uhr angepfiffen wird, sind die ersten Anhänger bereits tot. An den Zäunen erdrückt, in der einsetzenden Panik zertrampelt, in der Menge kollabiert und qualvoll erstickt.
94 Menschen starben im Stadion, einer auf dem Weg ins Krankenhaus. Im März 1993 erlag der 22-jährige Tony Bland nach vierjährigem Koma seinen Verletzungen. 96 Tote, 766 Verletzte ist die traurige Bilanz. Die Polizei versucht mit Hilfe der Thatcher-Regierung und der Zeitung "The Sun" ihr eigenes Fehlverhalten zu vertuschen und schiebt die Schuld betrunkenen Hooligans zu.

Zeugenaussagen und Beweise werden manipuliert, die Verantwortlichen bis heute nicht vor Gericht gestellt. Fanrivalitäten sind in England Bestandteil der Fußballkultur - beim Thema Hillsborough herrscht Solidarität. Alle Spiele wurden an diesem Wochenende mit sieben Minuten Verspätung angepfiffen. Sechs für die Spieldauer des damaligen FA-Cup-Spiels, die siebente als Trauerminute. In Hillsborough blieben am Samstag gegen Blackburn 96 Plätze frei. Die Tragödie bleibt unvergessen.

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(Bild: KMM)



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