"Wir werden sie SICHER schlagen", stand in großen Lettern in der größten Sportzeitung Nord-Portugals. Den hochmütigen Worten von Coach Armando Evangelista sollte seine neuformierte Truppe (unter anderem zwei Millionen-schwere Neuzugänge) Taten folgen lassen - doch Damir Canadi hatte für die Gastgeber eine Überraschung parat: Altachs Trainer änderte das System (von 4-2-3-1 auf 4-1-4-1), opferte dafür sogar Goalgetter Hannes Aigner.
Standards als "Waffe"
Seine Rechnung ging auf: Immer wieder fanden sie mit schnellen Kontern die Lücke in der Abwehr von Guimaraes, doch Patrick Seeger vergab zwei Mal (6., 35.) alleine vor Keeper Douglas. Die Vorarlberger hatten aber – wie im Hinspiel – noch eine "Waffe": Die Standards. So in Minute 31: Ecke Lienhart, Philipp Netzer steigt hoch, trifft per Kopf unter die Latte – 1:0. Die 20.000 Fans, außer der kleinen Ländle-Kolonie (150), waren konsterniert. Ihre Truppe auch.
Was nach der Pause in der EURO-Arena von 2004 abging, war schlichtweg kaum zu glauben: Die Ländle-Elf hielt hinten dicht, machte mit "Kopien" den Sack zu: Mahop geht auf der rechten Seite unwiderstehlich durch, seinen Stanglpass drückt Pedro Correia ins eigene Gehäuse – 2:0 (60.).
Erneut ein Stanglpass aus einem Getümmel, dieses Mal steht Prokopic goldrichtig – 3:0 (63.). Das Märchen wurde Realität – da änderte auch das 1:3 durch Tomane nichts. Weil Correia noch die Nerven verlor (Rot) und Andreas Lienhart sensationell noch zum 4:1 abstaubte (93.).
Erster Auswärtssieg in Portugal
Altach konnte damit als erste österreichische Mannschaft auf internationaler Bühne einen Auswärtssieg in Portugal einfahren. 14 Duelle gab es bisher, davon 13 Niederlagen für österreichische Teams. Die Wiener Austria holte 2013 in der Champions League beim FC Porto ein 1:1-Remis.
Kapitän Philipp Netzer strahlte nach dem Spiel: "Der ganze Verein kann sehr stolz sein, was in den letzten zwei Jahren passiert ist. Am Sonntag geht es in der Meisterschaft weiter, aber jetzt genießen wir diesen Moment." Die Freude war bei der gesamten Mannschaft riesengroß.
"Wir haben die erste Viertelstunde gebraucht, um ins Spiel zu kommen. Aber die Spieler haben mehr Selbstvertrauen bekommen, den Respekt abgelegt. Wir haben die Situationen optimal genützt und im richtigen Moment die Tore erzielt. Auch für mich ist es der erste Aufstieg, ich freue mich natürlich", so Trainer Damit Canadi.
Am Freitag findet um 13 Uhr die Auslosung für die letzte Runde vor der Gruppenphase statt. Wunschkandidaten gibt es für Canadi keine: "Wir nehmen es, wie es kommt. Wir sind mit jedem Gegner zufrieden."
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