"Auch das bin ich"

Thomas Stipsits: “Am Gipfel ist die Todeszone!”

Adabei
03.12.2017 06:00

Schauspieler und Kabarettist Thomas Stipsits im Interview mit der "Krone" über seinen Hansi-Opa, den Mount Everest und Sex!

"Krone":Sie haben mich zu einer Partie Schach ins Kaffeehaus eingeladen! Seit wann spielen Sie denn?
Thomas Stipsits: Seit ich ein Kind bin. Mein Hansi-Opa hat mich in die Welt des Schachs eingeführt. Eine Welt, in der man sich verlieren kann!

Inwiefern?
Es kann zur Sucht werden. Ich hab früher oft bis spät am Abend mit dem Schachcomputer gespielt, bin todmüde eingeschlafen. Aber oft hat mir der nächste Zug keine Ruhe gelassen, und ich bin um drei Uhr in der Früh wieder aufgestanden um weiterzuspielen!

Weil Sie unbedingt gewinnen wollten?
Grundsätzlich ja! Aber beim Schach lernt man viel mehr aus der Niederlage.

Wie im Leben?
Ja, denn man darf nicht dem Trugschluss erliegen, dass immer alles funktioniert. Wenn man so denkt, treffen einen Niederlagen umso härter.

Bei ihnen läuft's aber konstant bestens. Schürt das dann die Angst vor der Niederlage?
Früher hat mich der Erfolg überrumpelt. Jetzt kann ich damit viel rationaler umgehen. Und ich werde auch nie so einer sein, der die Wiener Stadthalle füllt.

Warum nicht?
Das ist wie eine Everest-Besteigung: Am Gipfel ist die Todeszone, da kann man nicht lang bleiben. Ich bin jetzt im 2. Basislager, wo man den Gipfel sieht und da fühl ich mich sehr wohl. Eine ausverkaufte Stadthalle würde für mich belastend sein, weil dann hast du das - und willst es immer haben!

Bergsteiger wollen aber doch immer ganz hinauf?
Natürlich ist die Versuchung groß, aber will ich diesen Preis bezahlen? Man kann auch zu Grunde gehen!

Schach hat ja für viele den Intellektuellen Touch …
Ich weiß auch nicht, warum. Ich find das gar nicht, weil es hat so viel mit Charakter zu tun. Man sagt ja: Wenn du einen Menschen kennenlernen willst, dann spiel eine Partie Schach mit ihm, dann weißt du, wie der Mensch tickt.

Haben Sie Ihre Frau, Katharina Straßer, auch einer Test-Partie unterzogen?
(lacht) Nein, die Kathi spielt nicht Schach!

Ein schwerer Fehler?!
(lacht) Vielleicht! Aber sie konnte sich nicht für die Art des Spiels begeistern!

Vielleicht können Sie ja Ihren Sohn dazu begeistern?
(lacht) Ja, der Emil ist drei und er liebt es schon, die Figuren umzuhauen!

Wenn Sie jemanden Schachmatt setzen, was empfinden Sie da?
Wenn einem eine gute Kombination gelingt, dann ist das wie im Fußball, wenn die Wuchtl nach einem Doppelpass im Netz landet. Das ist wahnsinnig geil!

Besser als Sex?
(lacht) Das nicht! Vor allem dann, wenn einem im Bett eine richtig gute Kombination gelingt!

Stefan Weinberger, Kronen Zeitung

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(Bild: kmm)



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