Schulungsprogramm

Gemeinde-Mitarbeiter wappnen sich für Katastrophen

Tirol
06.11.2015 10:21
Virgen in Osttirol, Galtür, See und Sellrain: Diese Gemeinden wurden in den vergangenen Jahren von tragische Naturkatastrophen heimgesucht. Ein neues Schulungsprogramm – das beim Tiroler Gemeindetag in Tux gestern vorgestellt wurde – soll Bürgermeister und Mitarbeiter besser auf derartige Ereignisse vorbereiten.

"Es handelt sich um ein Thema, das unsere Gemeinden tagtäglich treffen kann", bringt es Landesamtsdirektor-Stellvertreter Dietmar Schennach auf den Punkt und ergänzt: "Jeder Bürgermeister und sein Team muss gerüstet sein, denn im Katastrophenfall sind sie es, die - meist auf sich allein gestellt - alle wichtigen Entscheidungen treffen müssen."

Zuspruch vom Galtürer Bürgermeister Anton Mattle

Eine Tatsache, die Anton Mattle, Bürgermeister von Galtür, aus eigener Erfahrung weiß: "Bei der Lawinenkatastrophe wurden wir alle ins eiskalte Wasser geworfen und waren in vielen Bereichen überfordert. Es ist daher zu wenig, wenn lediglich die Einsatzorganisationen Schulungen besuchen. Auch den Gemeindebürgern muss detailliert beigebracht werden, wie man sich im Notfall richtig verhält."

Sechs Module mit verschiedenen Schwerpunkten

Neben anderen Organisationen bietet nun auch das Land Tirol ein Schulungsprogramm für die Gemeindeeinsatzleitungen an. Im Zuge von insgesamt sechs Modulen werden die folgenden Themenschwerpunkte behandelt: Grundlagenermittlung, Katastrophenmanagement-Zyklen, Stabsarbeit, Kommunikation sowie konkrete Übungsbeispiele in Theorie und Praxis. "Die Teilnehmer erfahren etwa nicht nur, welche rechtlichen Aspekte im Notfall zu beachten sind, sondern auch wie die einzelnen Aufgaben unter den Mitarbeitern korrekt zu verteilen sind und wie für ständigen Informationsfluss gesorgt werden kann", schildert Schennach.

Über vier Jahre verteilt

Das Schulungsprogramm startet nach den Gemeinderatswahlen im Februar 2016 und endet Anfang 2020. Pro Modul können rund 45 Gemeindebürger teilnehmen. Die Kosten für den Sach- und Personalaufwand trägt das Land Tirol, die Gemeinden müssen für Raummieten aufkommen und auch die Mitarbeiter freistellen.

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