Noch nie wurde in Österreich eine höhere Kaution bezahlt - bei Julius Meinl V., dem bisherigen Rekordhalter, waren es 100 Millionen Euro. Dennoch: Solange die rechtlich einwandfreie Herkunft der Firtasch-Kaution, die nun auf dem BAWAG-Justizkonto eintraf, nicht bewiesen ist, muss der ukrainische Milliardär in einer Mehrpersonenzelle in der Justizanstalt Josefstadt bleiben. Denn wie im österreichischen Bankwesengesetz vorgesehen, brachte die BAWAG sofort eine Geldwäsche-Verdachtsinformation beim Bundeskriminalamt ein.
"Haben damit gerechnet"
Jetzt muss überprüft werden, ob das Vermögen aus legalen Einkünften stammt. "Wir ermitteln mit der Staatsanwaltschaft", so BK-Sprecher Mario Hejl. Das könnte eigentlich Wochen dauern. Der Beraterstab rund um Firtasch geht allerdings davon aus, dass sich der Geldwäscheverdacht - mit dem man gerechnet habe - rasch entkräften lässt und der 48-Jährige demnächst freikommt.
Wie berichtet, hatten die Eliteeinheit Cobra und das Bundeskriminalamt dem milliardenschweren Multi-Unternehmer am 12. März 2014 vor seiner Wiener Firmenzentrale Handschellen angelegt. Der internationale Haftbefehl ging von den USA aus. Die Vorwürfe der seit 2006 ermittelnden Bundespolizeibehörde FBI: Politiker-Bestechung und Bildung einer kriminellen Vereinigung. Firtasch selbst sieht sich als Opfer einer politisch motivierten US-Intrige.
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