Die Stimmung im Stadion war von Anfang angespannt gewesen. Aus dem Bereich der Gäste-Fans im dritten Rang des Sektors F schossen russische Hooligans in der ersten Spielhälfte gezielt Knallkörper in Richtung anderer Zuschauer und der Polizei ab, zudem versuchten Zenit-Anhänger, den Austria-Sektor zu stürmen. Die Polizei griff schließlich durch und ging mit Einsatz von Tränengas gegen die Randalierer vor. Dabei wurden sechs russische Fans leicht verletzt.
Nach dem Spiel wurden die Fangruppen voneinander ferngehalten. Die russischen Anhänger wurden bis zur Grenze begleitet. Zwischenfälle gab es dabei keine mehr.
Bjelica: "Das war peinlich"
Bjelicas Freude über den 4:1-Sieg wurde von den Ausschreitungen getrübt. "Das war peinlich. Es wird so viel über Rassismus und Aggressionen gesprochen, und dann passiert so etwas. Das hat auf keinem Fußballplatz der Welt etwas verloren. Das ist eine Katastrophe", so der Austria-Trainer.
Austria blüht Geldstrafe
Die Austria als Veranstalter darf sich jedenfalls auf eine Geldstrafe vonseiten der UEFA einstellen. Eine zusätzliche Strafe blüht den Wienern aufgrund einer Greenpeace-Aktion vor Anpfiff. Während die Mannschaften Aufstellung nahmen, entrollten sechs als Cheerleader getarnte Aktivistinnen der Umweltschutzorganisation Plakate mit der Aufschrift "Gazprom Don't Foul The Arctic". Der russische Erdölkonzern ist Sponsor der Champions League ebenso wie Hauptgeldgeber von Zenit.
"Es wird sicher ein Verfahren nach sich ziehen, auch für uns als Veranstalter", meinte Markus Kraetschmer. Wie der Austria-Vorstand betonte, habe es im Vorfeld eine gute Zusammenarbeit mit den Zenit-Verantwortlichen gegeben. Diese haben über den als besonders brutal geltenden Anhang des Vizemeisters aber offenbar keine Kontrolle. "Zenit verurteilt diese Akte des Hooliganismus", ließ der Verein in einer Aussendung wissen. Man werde Stadionsperren aussprechen.
Partie am Rande des Abbruchs
Die Austria schien nach der Partie ratlos. Dass Knallkörper ins Stadion geschmuggelt werden, sei laut Kraetschmer nicht zu verhindern. "Solche Dinge kann man offenbar nie in den Griff bekommen. Vor allem im Winter kann in der Kleidung viel ins Stadion geschmuggelt werden", meinte der Wirtschaftsvorstand, der eine genauere Analyse der Vorkommnisse ankündigte. Zumindest konnte die Partie nach dem Polizeieinsatz zu Ende gehen. "Wenn noch mehr passiert wäre, hätte der Schiedsrichter abgebrochen", verriet Kraetschmer.
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