Mayer verpasste im Finish ein "unsichtbares" Tor, Streitberger erwischte schon im oberen Steilhang einen Stein, riss sich die halbe Kante weg und musste ebenfalls aufgeben. "Ich bin nur noch herumgeeiert", erzählte er. Klaus Kröll hatte mit den ruppigen Bedingungen ebenso Probleme wie einige andere Mitfavoriten oder der Trainingszweite Florian Scheiber. So wurde Max Franz als Zehnter zweitbester ÖSV-Fahrer. Im unteren Teil der Raubvogelpiste hätte der Kärntner aber fast schon wieder "eingefädelt". Mit Markus Dürager (24.), Kröll (25.) und Scheiber (26.) kamen nur noch drei weitere ÖSV-Herren in die Punkteränge.
Reichelt: "Fast perfekt"
Damit blieb es dem bereits 33-jährigen Allrounder Reichelt vorbehalten, die Ehre der ÖSV-Abfahrtsherren zu retten. Typisch für ihn, sorgte der Salzburger wieder einmal in einem Moment, in dem er sich eigentlich gar nicht in Form fühlte, für ein absolutes Spitzenresultat. Dank einer perfekten Fahrt. "Fast perfekt", korrigierte Reichelt im Ziel. Er war mit Nummer 16 als erster der Top-Gruppe gefahren und durfte bis zum letzten (Svindal, Nr. 22) auf den Sieg hoffen. "Unten bin ich zu weit links hinausgesprungen, das hat Aksel besser erwischt. Das waren genau die zwei Zehntel", erklärte Reichelt.
Svindal? "Er ist ein echter Hund!"
Beflügelt hatte ihn auch die von seinen Eltern Hans und Marianne angeführte Fangruppe im Ziel. "Wenn sie so einen weiten Weg machen, ist ein Stockerl natürlich besonders cool", sagte Reichelt lachend. "Ich mag diese Strecke hier einfach gerne", verwies er darauf, dass er hier schon zwei Mal den Super-G gewonnen hat. "Dabei wäre ich mit einer Top-Ten-Platzierung in der Abfahrt schon zufrieden gewesen", gestand Reichelt. Nur von Svindal geschlagen worden zu sein, sei fast wie ein Sieg. "Er ist ein echter Hund. Ich muss glücklich sein, dass ich knapp vor den anderen bin. Aksel hat mir alleine am Start schon sehr viel abgenommen."
Svindal feierte nur wenige Tage nach seinem Super-G-Triumph in Kanada seinen 23. Weltcupsieg, zeigte sich davon aber etwas überrascht. "Ich war nach der Reise hierher nicht so gut in Form", erklärte der bald 31-Jährige und schilderte: "Es war oben eher wie ein Super G. Mir war die Linie egal, ich habe die Ski einfach gehen lassen." Svindal kann am Samstag seine Weltcup-Gesamtführung übrigens weiter ausbauen: Im Super-G ist er Olympiasieger und sogar Topfavorit.
Das Ergebnis:
Rang | Name | Nation | Zeit |
1 | SVINDAL Aksel Lund | NOR | 1:44.50 Min. |
2 | REICHELT Hannes | AUT | 1:44.67 |
3 | FILL Peter | ITA | 1:44.70 |
4 | OSBORNE-PARADIS Manuel | CAN | 1:44.74 |
5 | KÜNG Patrick | SUI | 1:45.02 |
6 | FEUZ Beat | SUI | 1:45.16 |
7 | HUDEC Jan | CAN | 1:45.17 |
8 | HEEL Werner | ITA | 1:45.35 |
9 | PARIS Dominik | ITA | 1:45.37 |
10 | FRANZ Max | AUT | 1:45.38 |
11 | DEFAGO Didier | SUI | 1:45.44 |
12 | JANSRUD Kjetil | NOR | 1:45.50 |
13 | MILLER Bode | USA | 1:45.54 |
14 | INNERHOFER Christof | ITA | 1:45.61 |
15 | GANONG Travis | USA | 1:45.69 |
16 | GUAY Erik | CAN | 1:45.70 |
17 | POISSON David | FRA | 1:45.80 |
18 | ROGER Brice | FRA | 1:45.91 |
19 | THEAUX Adrien | FRA | 1:46.19 |
20 | SPORN Andrej | SLO | 1:46.25 |
21 | NYMAN Steven | USA | 1:46.26 |
22 | VARETTONI Silvano | ITA | 1:46.32 |
23 | JANKA Carlo | SUI | 1:46.35 |
24 | DÜRAGER Markus | AUT | 1:46.46 |
25 | KRÖLL Klaus | AUT | 1:46.49 |
26 | SCHEIBER Florian | AUT | 1:46.61 |
27 | CLAREY Johan | FRA | 1:46.65 |
28 | SULLIVAN Marco | USA | 1:46.71 |
29 | FISHER Erik | USA | 1:46.72 |
30 | BANK Ondrej | CZE | 1:46.74 |
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