Der amtierende Telekom-General Hannes Ametsreiter ist "geschockt" und lässt alle Transaktionen lückenlos prüfen: "Wir wollen eine schnelle und schonungslose Offenlegung aller Vorgänge." Worum geht es? 2004 konnten 100 Manager Boni bekommen, wenn der Aktienkurs zu einem Stichtag über einer bestimmten Marke lag. Knapp vor dem Termin sprang der Kurs über diese Hürde, die Manager kassierten in Summe 8,7 Millionen Euro.
Wertpapierhändler Wanovits unter Verdacht
Jetzt steht Wertpapierhändler Johann Wanovits im Verdacht, damals über seine Firma Euro Invest im Auftrag von Telekom-Managern den Kurs hochgetrieben zu haben. Ex-Telekom-Vorstand Rudolf Fischer (im kleinen Bild oben rechts) soll bei der Einvernahme durch die Justiz nun zugegeben haben, dass er davon im Nachhinein erfahren hat. Auch Ex-Generaldirektor Heinz Sundt (oben links), Ametsreiter-Vorgänger Boris Nemsic (unten links) und Ex-Finanzvorstand Stefano Colombo (unten rechts) sollen jetzt einvernommen werden.
Grüne: Boni auf Treuhandkonto
Die Grünen fordern nun jene Manager, die Bonuszahlungen erhalten haben, auf, diese Beträge auf ein Treuhandkonto zu legen. "Hier muss Hannes Ametsreiter als Vorstand mit gutem Beispiel vorangehen", meint die grüne Telekom-Bereichssprecherin Gabriela Moser.
Moser sieht auch die Staatsholding ÖIAG gefordert. Es stelle sich die Frage, wo die Aufsichtsfunktion der ÖIAG war, als durch einen überraschenden Kurssprung der Telekom-Aktie Manager von einer Boniausschüttung profitiert haben. Schließlich hätten die Steuerzahler über die 28-Prozent-Beteiligung der ÖIAG an der Telekom für diese Ausschüttungen mitgezahlt.
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