In Flieger- und Historikerkreisen ist Wolfgang Falch (Bild) eine europaweite Koryphäe. Seit neun Jahren holt er Flugzeugwracks (meist Zweiter Weltkrieg) aus Extremgelände – vor allem aus Seen und Gletschereis. Etwa eine deutsche JU-52 vom Umbalkees nahe Prägraten oder eine amerikanische P-47 "Dottie Mae" aus dem Traunsee in Oberösterreich. Danach werden die historischen Flugzeuge restauriert.
Schwieriges "Trümmer-Puzzle"
Am Achensee ortete Falchs Team mit Sonar und Unterwasserkameras das Heli-Wrack in 104 Metern Tiefe. Jetzt, nach dem Auffinden und Bergen der drei vermissten Opfer, geht es um das Sammeln der Hubschrauber-Trümmer. "Wir haben inzwischen genau dokumentiert, wo sich die drei größeren und viele kleinere Teile befinden", sagt Falch zur "Krone". In Abstimmung mit der Flugunfallkommission müssen die Bruchstücke so behutsam wie möglich an die Oberfläche geholt werden. Falch: "Die Teile sollen nicht noch weiter kaputt gehen – doch das ist unser tägliches Brot."
Bleibt Heli-Absturz ein ewiges Rätsel?
Derzeit wird ein detailliertes Bergekonzept ausgearbeitet. Luftkissen könnten dabei ebenso eine Rolle spielen wie ein Traktor samt Seilwinde, der schon in der Vorwoche an der Unglücksstelle zu sehen war. Den Ermittlern geht es vor allem um das UMS-Gerät im Heli, das Triebwerksdaten aufzeichnet. Alle Teile werden dann in Wien analysiert. Könnte die Unfallursache für immer im Dunklen bleiben? Falch: "Ich will der Flugunfallkommission nicht vorgreifen – aber auch ein Scheitern ist möglich."
von Andreas Moser, "Tiroler Krone"
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