Life-Ball-Skandal

Dominic Heinzl darf heuer nicht zum Life Ball

Adabei
29.04.2009 21:24
"Let Love Flow" - lasst Liebe fließen. Das ist das Motto des heurigen Life Ball, der am 16. Mai im Wiener Rathaus über die Bühne gehen wird. Einer, der dann nicht dabei sein darf, ist ATV-Moderator Dominic Heinzl. Weil der Ball-Erfinder und -Organisator Gery Keszler mit der Berichterstattung über den Ball 2008 nicht zufrieden war, wurde "Mr. Hi Society" die Akkreditierung verwehrt. Ironisch mutet aber an, dass Keszler bei der Pressekonferenz am Mittwoch in Wien über seinen Ball sagte: "Es geht darum, auch in Zeiten der Krise Hilfestellung zu leisten, Hoffnung zu schenken, Toleranz zu üben und Ausgrenzung nicht zu dulden." Was Heinzl dazu zu sagen hat, findest du mit Klick auf das Bild heraus!

Warum Dominic Heinzl diesmal nicht erwünscht ist? Ausgehend von einem "patscherten Sager" von Niki Lauda, bei dem der ehemalige Formel-1-Weltmeister einigen Besuchern des Festes im vergangenen Jahr eine Scheinmoral unterstellt hatte (was Niki aber auch in die Mikrophone von anderen österreichischen Journalisten gesagt hatte), hätte der Moderator ein Bild gezeichnet, wo sich am Life Ball "50 Prozent HIV-Infizierte auf die anderen stürzen und jeder mit einer HIV-Infektion nach Hause geht", meinte Keszler.

Dass ausgerechnet auf einem Fest der Toleranz ein Medium ausgegrenzt wird, sei eine Notmaßnahme. Normalerweise sei ein Motto: "Alles für die Pressefreiheit", betonte Keszler. Diese Berichterstattung würde dem Organisator zufolge aber nicht nur "Öl ins Feuer" von Reaktionären gießen, sondern auch Sponsoren und Politiker unter Druck bringen. Zudem hätte Heinzl ein Jahr Zeit gehabt, Kontakt mit den Organisatoren aufzunehmen und einzusehen, dass er "drübergeschossen" ist, verteidigte Keszler seine Entscheidung.

"Der, der Toleranz predigt, ist intolerant"
Heinzl reagierte heftig auf seine Ausladung: "Der, der Toleranz predigt, ist intolerant", sagte der Moderator. Der Vorwurf, er habe boshaft über den vergangenen Life Ball berichtet, sei unwahr. "Gery Keszler lügt, und ich kann das beweisen. Von den 100 Minuten über den Life Ball waren 98 Minuten positiv", sagte Heinzl. Zudem könne man ihn nicht für das Zitat eines Interviewten verantwortlich machen. "Soll er Niki Lauda ausladen", meinte der Society-Reporter. Der wahre Grund für die Maßnahme seien "persönliche Animositäten".

Dominic Heinzls Reaktion auf die Vorwürfe siehst du im Video!

"Lasse mir keinesfalls einen Maulkorb umhängen"
Falls es nicht zu einer Einigung mit Keszler kommen wird, wird Heinzl heuer nicht über den Ball berichten. "Mal schauen, was die Sponsoren dazu sagen", so der Reporter. "Falls ich doch noch eingeladen werde, lasse ich mir aber keinesfalls einen Maulkorb umhängen."

ATV stehe hinter Heinzl und seinem Team, wie der Sender in einer Aussendung wissen ließ. Das Aussperren des Moderators sei ein "Willkürakt gegen die Medienfreiheit". Und man schade sich selbst. Ziel des Life Balls sei schließlich, möglichst große finanzielle Summen für die AIDS-Hilfe zu lukrieren, wofür der Life Ball möglichst große Aufmerksamkeit benötige, so ATV, die darauf aufmerksam machen wollen: "Von Seiten der Organisatoren um Gery Keszler wird nicht alles unternommen, um der Veranstaltung eine möglichst breite Plattform zu bieten."

Life Ball im Zeichen des Wassers
Das Spektakel selbst steht heuer ganz im Zeichen des Elements Wasser als "Quelle allen Daseins". Mittelpunkt ist ein Becken mit 2.418 Quadratmetern Fläche und 2,5 Millionen Litern Wasser rund um den Red-Ribbon-Laufsteg. Das Rathaus verwandelt sich für den Abend überhaupt gleich in ein barockes Wasserschloss. Gewidmet ist die 17. Ausgabe des Festes dem heuer verstorbenen Wiener Alt-Bürgermeister Helmut Zilk. "Ohne ihn würde es den Life Ball nicht geben", so Keszler.

Das Lukrieren von Spendengeldern war für den Life Ball aufgrund der wirtschaftlichen Lage heuer schwieriger als in den Jahren zuvor. Unterkriegen wollen sich die Organisatoren aber nicht: "Wir werden wieder laut mit den Ketten rasseln", versicherte der Organisator. Gleichzeitig will man aber auch penibel darauf achten, dass die Botschaft des Balles in dem Trubel nicht untergeht.

Stars von Pamela Anderson bis Eva Longoria
Der Ball kann 2009 wiederum mit einem Staraufgebot glänzen: Bei der Modeschau des New Yorker Duos "The Blondes" trippeln unter anderem Pamela Anderson und Ivana Trump über den Laufsteg. Ebenfalls erwartet werden der ehemalige US-Präsident Bill Clinton, die Schauspielerin Eva Longoria sowie Kate Perry, die ihr "I Kissed a Girl" am Catwalk darbieten wird.

Fotos: Viennareport, EPA

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(Bild: kmm)



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