Doping-Sumpf

Hinweise auf Eigenblut-Doping bei Tour de France

Sport
08.10.2008 15:55
Die Französische Anti-Doping-Agentur (AFLD) erwartet zweieinhalb Monate nach dem Ende der Tour de France weitere Doping-Enthüllungen. "Wir sind bereits im Besitz ernstzunehmender Hinweise auf Fälle von Eigenbluttransfusionen. Um wen es sich handelt, werden wir wohl erst später sagen können", sagte AFLD-Präsident Pierre Bordy dem TV-Sender ZDF am Mittwoch. Über die bisher bekannten Fälle hinaus seien daher weitere positive Testergebnisse von anderen Fahrern zu erwarten.

Die AFLD war bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt für die Tests verantwortlich. In nachträglichen Untersuchungen wurden der Deutsche Stefan Schumacher (Bericht in der Infobox) und der Italiener Leonardo Piepoli in der A-Probe positiv auf Doping mit dem EPO-Präparat CERA getestet.

Eigenbluttransfusionen bald nachweisbar
Dem ZDF kündigte Bordry an, dass weitere Nachuntersuchungen von eingelagerten Proben verdächtiger Fahrer bevorstehen. Dabei soll es sich um insgesamt 30 Profis handeln. Derzeit suche man zwar nur nach CERA. "Aber bald schon können wir mit dem neuen Verfahren Eigenbluttransfusionen nachweisen, und wir werden dann auch damit nachtesten", betonte Bordry.

Vor dem Start der Tour hatten die Doping-Kontrolleure bei 30 Fahrern auffällige Werte festgestellt. Bei einigen Sportlern hatten sich laut ZDF die Blutwerte dann während der Rundfahrt wieder normalisiert, bei anderen aber nicht. "Einige der verdächtigen Fahrer sind wieder zurück zu ihren normalen Werten gelangt. Wir waren aber überrascht zu sehen, wie schwach deren Leistungen dann waren", sagte Bordry.

Weitere Untersuchungen gegen Fränk Schleck
Die Luxemburger Anti-Doping-Agentur (ALAD) hat inzwischen angekündigt, dass sie die Untersuchungen gegen den Radprofi Fränk Schleck ausweiten wird. Der Gesamt-Sechste und Etappensieger der diesjährigen Tour de France hatte eine Überweisung von knapp 7.000 Euro an den mutmaßlichen Doping-Arzt Eufemiano Fuentes aus Spanien zugegeben, aber Doping bestritten. "Es ist entschieden worden, eine zusätzliche Untersuchung auf verschiedenen Ebenen zu beginnen", teilte die ALAD mit.

Schlecks dänisches Team CSC-Saxo Bank hat den 28-Jährigen, der Fuentes im März 2006 das Geld für "Trainings-Ratschläge" überwiesen haben will, vorläufig suspendiert.

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(Bild: KMM)



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