Das freie Wort

Pensionisten und das Sparpaket

Fakt ist, an allen Ecken und Enden des Staates fehlt Geld. Fakt ist ebenso, es muss an allen Ecken und Enden gespart werden, also auch bei den Pensionen. Dagegen wird sich niemand wehren. Jeder muss seinen Beitrag leisten. Es gilt, den Karren aus dem Dreck zu ziehen, zu viel wurde von „oben“ verwurschtelt. Wenn nun aber angedacht wird, dass Personen in den Seniorenpflegeheimen auch den 13. und 14. Bezug abliefern müssen, dann kann man nur mehr den Kopf schütteln. Genau das ist nämlich das Geld, das noch ein bisschen Freiheit und Alterswürde verspricht. Auch ältere Menschen haben noch Wünsche, wollen doch manchmal einen Friseurtermin und eine Fußpflege wahrnehmen. Auch ältere Personen wollen noch das eine oder andere Mal ein neues Kleidungsstück kaufen oder ein Enkerl für ein gutes Zeugnis mit einem kleinen Betrag belohnen. Jeder sieht ein, dass Pensionsreformen notwendig sind, so z. B. das Pensionsantrittsalter zu erhöhen, wenigstens theoretisch. In der Praxis sieht das Ganze schon anders aus, wovon viele ältere Arbeitnehmer ein Lied singen könnten. Zu teuer, zu langsam, nicht flexibel genug, krankheitsanfällig, nicht in das moderne Konzept passend usw. Tatsache ist auch, verliert ein Arbeitnehmer mit 50+ seinen Job, hat er kaum noch Chancen auf einen adäquaten anderen Arbeitsplatz. Ältere Menschen werden sowieso oft als gutmütig, gutgläubig, nett, jedoch vielfach inkompetent angesehen und dementsprechend auch behandelt. Das beginnt schon mit einem verniedlichten Sprechen. Man bekommt wirklich das Gefühl, dass Senioren nur vor Wahlen eine wichtige Zielgruppe sind. Da wird dann dick aufgetragen, die Leistungen werden einzeln aufgezählt und der Dank scheint kein Ende nehmen zu wollen. Das alles brauchen Senioren nicht. Was Ältere brauchen, ist Wertschätzung und Gleichbehandlung. Wenn alle anderen auch auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld verzichten, werden sich die Senioren nicht dagegenstemmen. Nebenbei bemerkt: Pensionisten sind keine Bittsteller, sie haben sich die Pension mit einer jahrzehntelangen Arbeit und ebenso langer Einzahlung der Pensionsbeiträge redlich erworben.

Renate Ratzenböck, Uttendorf

Erschienen am Sa, 24.5.2025

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