Alles vertrocknet, die Dürre macht uns schwer zu schaffen. Hauptsache wir verschwenden das kostbare Nass für die in Mode gekommenen Sprühnebelwände. Statt Rasen und Wiesenflächen ersetzen wir alles durch Asphalt und Beton, dann raunzen und stöhnen wir über die unerträgliche Hitze, die wir letztendlich selbst durch unser Handeln verschuldet haben. Dann schieben wir alles dem Klimawandel in die Schuhe, damit wir unser Gewissen reinwaschen können. Viele Bäume und Grünflächen halten das Klima in den Städten in einem erträglichen Gleichgewicht. Aber je mehr Beton und Asphalt das Grün in den Städten verdrängen, umso heißer wird es von Jahr zu Jahr, und daran ist nicht der Klimawandel schuld, sondern die unerträgliche Hitze ist teilweise hausgemacht.
Friederike Miltner, Wien
Erschienen am Di, 23.8.2022
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