Das freie Wort

Selbsttests

„Testen, testen, testen“ heißt es überall in Österreich, Testkapazitäten sollten ausgebaut werden, Menschen sich möglichst regelmäßig testen lassen. Teil dieser Strategie ist die – zumindest für den Einzelnen kostenlose – Abgabe von Gratistests in den Apotheken. Wenn man also Freunde oder Familie treffen will, kann man vorher zu Hause unbürokratisch und leicht auf Nummer sicher gehen. Eine gute Sache, die ganz sicher Ansteckungen verhindert. Umso erschreckender ist die Tatsache, dass die Regierung Infektionen riskiert, indem sie jenen 300.000 Österreicherinnen und Österreichern die Abgabe dieser Tests verweigert, die von ihrem Recht auf Datenschutz Gebrauch gemacht haben und sich von ELGA abgemeldet haben, um ihre Gesundheitsdaten vor zentraler Speicherung und Vernetzung zu bewahren. Das vorgebrachte Argument, die Ausgabe der Tests sei technisch nicht anders umsetzbar, ist leicht zu entkräften durch die Tatsache, dass ja auch Impfdaten zentral gespeichert werden sollen, egal, ob jemand das will oder nicht, und egal, ob die Person bei ELGA ist oder nicht, sowie durch den Umstand, dass auch die Abgabe von Medikamenten problemlos funktioniert, auch bei jenen Sozialversicherten, die nicht bei ELGA sind. Die Frage ist also, was mit dieser ungeheuerlichen Diskriminierung von Beitragszahlern bezweckt werden soll, und es drängt sich der Verdacht auf, die Regierung hofft, dass sich Menschen wieder bei ELGA anmelden, um an die einfache Testmöglichkeit zu kommen. In diesem Fall ist die nächste Frage, was dieser Regierung wichtiger ist: die Bekämpfung der Seuche oder die mögliche Kontrolle und Überwachung der Bür-ger .

Mag. Andrea Wolf, Wien

Erschienen am Di, 2.3.2021

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