Die Kritik, die Fritz Gurgiser in seinem Leserbrief „Finanzielle Würgeschlingen“ am europäischen Verschuldungsdesaster anbringt, mag vollinhaltlich stimmen, doch muss dem Entscheidendes hinzugefügt werden: Es wäre verantwortungslos gegenüber zukünftigen Generationen, sich der Illusion einer reformierbaren und damit besserungsfähigen EU hinzugeben. Denn die EU an sich ist ein Kardinalfehler! Europas Stärke bestand immer in seiner großen Vielfalt und Unterschiedlichkeit – und nicht in einer Einheit, die so schlicht nicht existiert. Denn das ist der Kern des Problems. Ein Portugiese wird einem Brasilianer näher sein als einem Rumänen oder Finnen. Europa hat nichts Einigendes außer rein geografischer Nähe. Was genau eint Griechen und Iren? Die viel gepriesenen Werte sind auch nur die westlichen Werte, die man ebenso in Kanada oder Australien findet. Ähnlich waren sich früher wie heute immer nur bestimmte kleine elitäre Schichten wie der Adel und Klerus, später dann Reiche, Manager, Wissenschafter, Künstler, Schriftsteller, EU-Politiker und Diplomaten. Der Norden wird nie das Lebensgefühl und den wirtschaftlichen Bezug des Südens verstehen, und den Osten verstehen beide nicht. Wenn schon Tschechen und Slowaken nicht zusammenbleiben wollten oder konnten und in Spanien und Belgien keine Einigkeit herrscht, wie kann man dann ernsthaft glauben, gar 27 und in Zukunft noch mehr unterschiedliche Länder dauerhaft „unter einen Deckel“ pressen zu können, ohne damit massiven Unfrieden zu stiften? Das verbissene Festkrallen an einer Utopie kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Als Conclusio daraus drängt sich die Frage auf: Wieso dann trotzdem manche Kreise ganz Europa mittels des politischen Projekts EU unbedingt gleichschalten wollen? – Weil sich Einfalt leichter in Profit umwandeln lässt als Vielfalt.
Dipl.-Ing. Stephan Zanzerl, Wien
Erschienen am Sa, 1.8.2020
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