Prinzipiell finde ich es gut, gegen Diskriminierung jeder Art zu demonstrieren (ob es in Corona-Zeiten sinnvoll ist, ist wieder eine andere Frage). Ich möchte aber zu bedenken geben, ob die Demonstrationen gegen Rassismus nicht vielleicht etwas einseitig sind. Wo sind die Demonstranten gegen die Rechtlosigkeit und Abwertung der Frauen in Saudi-Arabien, Katar, Oman, gegen Missachtung der Menschenrechte in China und anderswo in der Welt? Mir ist schon klar, dass man ein Unrecht nicht gegen ein anderes aufrechnen kann, aber es einfach zu ignorieren und totzuschweigen ist wohl auch nicht richtig und mehr als einseitig und heuchlerisch. Im Gegenteil: Wir fahren sogar noch auf Urlaub hin, geben unser Geld dort aus und bewundern den zur Schau gestellten Protz. Wir treiben Handel und kaufen fleißig unter fragwürdigen Bedingungen hergestellte Produkte mit fragwürdiger Qualität, nur weil sie ein paar Euro billiger sind als in Europa. Und dann kompensieren wir unser schlechtes Gewissen, indem wir für Gleichberechtigung aller Rassen in Europa und Amerika auftreten. Glaubt irgend jemand ernsthaft, dass das, was soeben in Amerika passiert ist, nicht täglich in einem der genannten Staaten von uns unbemerkt passiert (Hongkong z. B., in arabischen Staaten darf man sowieso nicht demonstrieren)? Kann man Debatten über Diskriminierung und Gleichberechtigung noch einseitiger führen?
Dr. Judith Dimmel, per E-Mail
Erschienen am Fr, 12.6.2020
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