Der Afroamerikaner George Floyd wird bei einem Polizeinsatz in Minneapolis getötet. Ein Polizist kniet minutenlang auf dem Hals des bereits am Boden liegenden Mannes. Obwohl Floyd zu verstehen gibt, dass er keine Luft bekommt, wie ein Handy-Video beweist. Das hat nur noch am Rande mit Polizeigewalt zu tun. Weil es eindeutig Mord durch Folter ist. Klar sorgt das für erregte Gemüter. Nicht nur unter Schwarzen. Eine aufgeheizte Stimmung, die sich längst nicht mehr auf Minneapolis allein beschränkt. In mehreren Städten folgen nicht nur Proteste, sondern Gewalt und Plünderungen. Die Sicherheitskräfte sind trotz massiven Aufgebots überfordert. Auch in Städten wie Portland, Detroit und New York gingen die Menschen auf die Straßen. Sogar vor dem Weißen Haus in Washington kam es zu Protesten. Trump, ohnehin mit den Folgen seiner Corona-Verharmlosung überfordert und unter Druck, schafft es sogar in so einer Situation, per Twitter zusätzlich Öl ins Feuer zu gießen. Die meisten De-monstranten verhalten sich friedlich. Schwarze und Weiße auf den Straßen vereint, um eine Botschaft an den Mann und die Frau zu bringen: Rassismus muss ein Ende haben. Die Wut. Die Angst. Die Enttäuschung. Alles klar. Alles verständlich. Alles nachvollziehbar. Aber warum nur fühlen sich gewaltbereite Idioten immer wieder von friedlichen Demonstrationen angezogen, denen es ausschließlich um Provokation und Eskalation geht? Das hat absolut nichts mehr mit Meinungsfreiheit zu tun. Die gehören eindeutig hinter Gitter!
Christian Stafflinger, Linz
Erschienen am Di, 2.6.2020
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