Die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich immer weiter. Warum ist das so? Vor etwa 35 Jahren habe ich nebenberuflich kurz für ein Meinungsforschungsinstitut gearbeitet. Bei jeder Befragung wurden die Teilnehmer gefragt, was sie machen würden, wenn die Zeiten schlechter werden. Diejenigen, die mehr Einkommen hatten, gaben an, mehr zu arbeiten, zu demonstrieren, kurz: Sie würden gegen Einkommenskürzungen etwas unternehmen. Diejenigen aber, die sehr wenig Einkommen angaben, waren bereit, den Gürtel noch enger zu schnallen. Und so ist es gekommen: Denen, die hatten, wurde gegeben, und denjenigen, die wenig bis nichts hatten, wurde genommen. Es ist eine Situation wie in den unseligen 30er-Jahren im Entstehen. Besonders sichtbar ist es im Exportvorzeigeland Deutschland. Da fallen Langzeitarbeitslose in die Hartz-IV-Regelung. Viele Bürger fühlen sich abgehängt und wählen, wie kann man nur, ach wie pfui, Parteien wie die AfD. Wer ist schuld daran? Es sind die Politiker, die meinen, für die ärmere Schicht der Bevölkerung nichts tun zu müssen, weil sich diese Bürger ohnehin nicht zur Wehr setzen.
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