Schockierende Vorwürfe

Leibwächter musste Depardieu von Frau runterziehen

Society International
29.04.2024 16:01

Dem französischen Schauspieler Gérard Depardieu werden seit Jahren Vorwürfe sexueller Belästigung und Gewalt gemacht. Am Montag wurde er wegen der Aussagen von zwei Frauen, sie in den Jahren 2014 und 2021 sexuell belästigt zu haben, vorübergehend in Polizeigewahrsam genommen und befragt. Danach verließ der 75-Jährige die Polizeidienststelle. Die Vorwürfe sind schockierend.

Eine Bühnenbildnerin wirft dem Schauspieler vor, sie 2021 bei Dreharbeiten zu dem Film „Les volets verts“ des Regisseurs Jean Becker sexuell attackiert und mit anstößigen Bemerkungen gequält zu haben.

„Brutal gepackt“
Depardieu habe sie „brutal gepackt“ und „an der Taille, am Bauch und bis zu den Brüsten“ begrapscht, heißt es in Agenturberichten.

Französische Medien schreiben, der Schauspieler hätte wie eine Krabbe seine Schenkel um sie geschlungen und ihr gesagt: „Ich werde dir meinen großen Sonnenschirm in die Muschi stecken.“ Ein Leibwächter griff schließlich ein und konnte Depardieu von der Frau herunterziehen. 

Die andere Anzeige kommt von einer Frau, die anonym bleiben möchte. Sie war 24 Jahre alt, als Depardieu sie nach ihren Angaben bei Dreharbeiten mit „obszönen Bemerkungen“ belästigte und sie begrapschte.

Gerard Depardieu ist auf dieser Polizeistation in Gewahrsam. (Bild: APA/AFP/Antonin UTZ)
Gerard Depardieu ist auf dieser Polizeistation in Gewahrsam.

Ständige Schweinereien
„Wir mussten uns von morgens bis abends seine Schweinereien anhören“, bestätigte die Schauspielerin Anouk Grimberg, die in dem Film mitspielte, kürzlich die Vorwürfe der AFP. „Wenn Produzenten Depardieu engagieren, wissen sie, dass er ein Aggressor ist“, fügte sie hinzu und nahm damit auch jene ins Visier, die Depardieu offenbar wegen seines Ruhms haben machen lassen.

Seit Jahren schon melden sich immer wieder Frauen zu Wort, die Depardieu („Cyrano von Bergerac“, „Asterix und Obelix“) der sexuellen Gewalt beschuldigen, mittlerweile haben etwa 20 Frauen dem Schauspieler in Medien oder vor der Justiz Übergriffe und Belästigungen vorgeworfen.

2018 hatte ihn die Schauspielerin Charlotte Arnould geklagt. Seit 2020 wird in diesem Fall wegen Vergewaltigung ermittelt. Depardieu bestreitet die Vorwürfe vollständig. In einem in der Zeitung „Le Figaro“ im Herbst veröffentlichten Brief bezeichnet er sich als Opfer einer „medialen Lynchjustiz“. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron stärkte dem Schauspieler mehrfach öffentlich den Rücken und verwies auf die Unschuldsvermutung.

Frauen „große Schlampen“
Für Entsetzen hatte der preisgekrönte Darsteller, der in mehr als 200 Filmen mitspielte, auch mit Äußerungen in einer im Dezember ausgestrahlten Fernsehreportage über seine Reise nach Nordkorea im Jahr 2018 gesorgt. Darin gibt er immer wieder frauenfeindliche und fragwürdige Kommentare von sich, bezeichnet Frauen etwa als „große Schlampen“.

Die damalige Kulturministerin Rima Abdul-Malak veranlasste zu prüfen, ob Depardieu ein Verdienstorden der Ehrenlegion entzogen werden solle. Das geschah letztlich nicht. Der Schauspieler hatte die höchste französische Auszeichnung 1996 erhalten. Den Nationalorden von Quebec und seinen Titel als Ehrenbürger der belgischen Gemeinde Estaimpuis verlor Depardieu. Das Pariser Wachsfigurenkabinett ließ seine Figur entfernen.

Gerard Depardieu (Bild: APA/EPA/Franck Robichon)
Gerard Depardieu

Party mit Helmut Werner
Trotz der vielen Vorwürfe wurde Depardieu im März 2024 vom Künstlermanager Helmut Werner zu dessen 40. Geburtstag eingeladen. Der 75-Jährige kam damals mit seiner Freundin nach Österreich. 

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(Bild: kmm)



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