Das neuartige System soll es Menschen mit Atemwegserkrankungen ermöglichen, während ihres Alltags besser auf ihre Gesundheit zu achten. Eine chronische Atemwegserkrankung setzt eine disziplinierte Lebensführung voraus. Richtiges Atmen, viel trinken, regelmäßiger Ausdauersport, Vermeidung von Reizstoffen sowie ein Asthmatagebuch gehören zum Alltag der Patienten. Das Gerät, das im März auf der CeBIT in Hannover vorgestellt wird, dient nicht nur zur Kontrolle der Atmung, sondern zeigt auch an, welche Radtouren für den Patienten geeignet sind.
Gemessen wird die Atmung mit dem Messsystem RespiSENS. Es sitzt in der Kleidung und misst die Atmung mit Hilfe von so genannten Atembändern. Das sind zickzackförmige Leiterbahnen, die über Brust und Bauch in ein T-Shirt (Bild) integriert sind und bei Dehnung ein elektrisches Signal abgeben.
Platz sparendes Design
Die Rohdaten werden zu einem kleinen Modul geleitet, das sie aufnimmt, verarbeitet und die Informationen dann zu einem Handy oder PDA überträgt. Das Modul ist nicht größer als ein Streichholzbriefchen, dazu kommt noch ein kleiner Akku. Werden Werte außerhalb der Toleranzschwellen gemessen, wird Alarm gegeben. "Erleidet der Träger des T-Shirts zum Beispiel einen Atemstillstand, wählt die RespiSENS-Technologie eine automatisch generierte Notfallnummer und sendet darüber hinaus auch gleich die Koordinaten des Patienten mit. Der Patient ist somit leichter auffindbar", erklärt Sven Meister, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer-Institut für Software und Systemtechnik (ISST).
"Für die Reinigung des Messgeräts kann die gesamte Elektronik entfernt werden. Da die Drähte komplett isoliert sind, können diese durch Handwäsche gereinigt werden. Auch die maschinelle Reinigung bei 30 Grad soll zu einem späteren Zeitpunkt möglich gemacht werden", erläutert Meister. Das Messsystem lässt sich nicht nur zur Atemkontrolle, sondern auch in der Schlafdiagnostik, der Fernbetreuung von Patienten oder im Sport einsetzen. Aber auch Leistungssportler oder interessierte Freizeitsportler können damit ihre Atemfrequenz mit hoher Robustheit messen. (pte)
Foto: Fraunhofer IIS
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.