Die Angeklagten hatten sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft mit einem Messer und einer Schreckschusspistole bewaffnet, Bohlens 65-jährigen Gärtner bedroht und sich so Zutritt zum Haus verschafft. Dort fesselten sie den Gärtner und die Haushälterin sowie Bohlens Freundin. Bohlen zwangen sie dazu, Geld aus einem Tresor zu nehmen. Dann flüchteten die Täter.
Die Polizei kam ihnen sieben Monate nach dem Überfall durch einen Tipp auf die Spur. Nach ihrer Festnahme legten sie Geständnisse ab. Ihnen drohen für erpresserischen Menschenraub und schwere räuberische Erpressung im Höchstfall zehn Jahre Haft.
Unklarheit um Beutehöhe
Während die Anklage von einer 30.000 Euro hohen Beute spricht, hatte Bohlen nach dem Überfall angegeben, ihm seien 60.000 Euro gestohlen worden. Bohlens Gärtner hatte angegeben, es seien 40.000 gewesen. Wohl wegen diesen Unklarheiten hatten sich vor dem Gericht am Donnerstag Menschen versammelt, die Schilder mit den Worten "So, und was ist jetzt mit den Moneten?" und "Komm doch endlich, Dieter!" hochhielten.
Bohlen am Montag vor Gericht
Der Verteidiger des jüngeren Angeklagten kündigte vor Prozessbeginn an, sein Mandant wolle sich in aller Form bei Bohlen entschuldigen. Bohlen selbst nahm an dem Verfahren am ersten Tag nicht teil. Seine Zeugenaussage ist für kommenden Montag vorgesehen.
In der "Bild"-Zeitung zeigte sich Bohlen unversöhnlich: Er werde den Tätern nicht verzeihen. "Ihre billigen Entschuldigungsbriefe interessieren mich nicht", zitiert das Blatt den Popstar. "Denen geht's doch nur um eine milde Strafe." Bohlen warf den Räubern der Zeitung zufolge vor, sie hätten "mein altes Leben, unser Idyll, zerstört". Das Leben in Tötensen mache so keinen Spaß mehr, er spiele mit dem Gedanken wegzugehen. Bohlen beschwerte sich zudem, dass er für seine am kommenden Montag für 9.00 Uhr angesetzte Zeugenaussage bereits um 5.00 Uhr aufstehen müsse, um rechtzeitig in Recklinghausen zu sein.
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