Tag und Nacht waren dafür im Schnitt rund 50 Computer im Einsatz. Mit dem Ergebnis sei das Brettspiel gelöst, erläutern Schaeffer und Kollegen im US-Fachjournal "Science". Im Jahr 1994 hatte Chinook erstmals die Dame-Weltmeisterschaft gewonnen. Die Software ging damit als erstes Computerprogramm, das in irgendeinem Spiel eine menschliche Weltmeisterschaft gewinnt, ins Guinness-Buch der Rekorde ein.
Insgesamt sind auf einem Dame-Spielbrett rund 500 Millionen Billionen (exakt: 500 995 484 682 338 672 639) Stellungen möglich. Diese immense Menge konnten Schaeffers Computer nicht komplett durchspielen. "Das würde zu meinen Lebzeiten nicht fertig", erläuterte der Forscher. "Zudem würde allein der Festplattenplatz, um alle diese Resultate zu speichern, zig Millionen Dollar kosten."
Stattdessen wählten die Informatiker einen gemischten Ansatz: Sie ließen ihre Computer alle möglichen Spielstellungen mit zehn oder weniger Steinen auf dem Brett analysieren - immerhin mehr als 39 Billionen (exakt: 39 271 258 813 439). Dann identifizierten sie 19 relevante Spieleröffnungen, die sie so weit durchspielen ließen, bis nur noch zehn oder weniger Steine auf dem Spielbrett waren. Daraus entwickelten die Informatiker eine allgemeine Dame-Strategie, mit der sich immer eine Konstellation erreichen lässt, die zu einem Patt führt. Dies sei ein Meilenstein für den Forschungszweig der Künstlichen Intelligenz.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.