Song Contest 07

Favorit Serbien holt zum erstem Mal den Sieg

Musik
13.05.2007 19:29
Serbien hat zum ersten Mal den Eurovision Song Contest gewonnen. Bereits vor dem Ende der Punktevergabe lag die über das Halbfinale qualifizierte serbische Sängerin Marija Serifovic uneinholbar vorn. Sie bekam für die bewegende Ballade "Molitva" 268 Punkte. Zweiter wurde die schrille Darbietung von Verka Serduchka aus der Ukraine mit "Dancing Lasha Tumbai" (33 Punkte Rückstand), auf dem dritten Platz landete Serebro aus Russland mit dem "Song #1". Aus Österreich gab es beim Finale am Samstag in Helsinki zwölf Punkte für Serbien.
(Bild: kmm)

Österreichs Beitrag, Eric Papilaya mit dem Song "Get A Life - Get Alive", war bereits am Donnerstag im Semifinale ausgeschieden. Obwohl der Ex-Starmaniac bei der Qualifikationsrunde nicht nur optisch, sondern vor allem auch stimmlich eine sehr gute Figur machte und sich damit vom Großteil des restlichen Teilnehmerfelds abhob, reichte es nicht fürs Finale.

Österreich macht weiter
ORF-Unterhaltungschef Edgar Böhm bestätigte noch vor dem Finale in Helsinki, dass Österreich trotz des neuerlich enttäuschenden Abschneidens auch im kommenden Jahr wieder am Song Contest teilnehmen wird. Wie der heimische Beitrag für den Song Contest 2008, der nach dem serbischen Sieg in Belgrad stattfinden wird, ausgewählt werden soll, sei aber noch nicht entschieden, erklärte Böhm.

Gegen den Show-Strom
Die Gewinnerin aus Serbien verzichtete bei ihrem Auftritt zwar auch auf jegliche Showeffekte, brachte dafür aber jede Menge Wucht und Gefühl rüber. So emotional, wie sie ihre Ballade schmetterte, erntete sie schon bei den Proben jedes Mal Szenen-Applaus. "Ich hoffe, das hat Einfluss auf den nächsten Contest. Ich mag es, Musik zu hören, nicht sie anzuschauen. Ich hoffe, der nächste Grand Prix in Belgrad wird ein Lieder-Wettbewerb" - und kein Show-Contest, sagte die 22-jährige Serifovic auf der Sieger-Pressekonferenz.

Osteuropa-Song-Contest
Auf jeden Fall war dieser 52. Eurovision Song Contest ein Wettbewerb der Osteuropäer: Auf den Plätzen 1 bis 16 liegen bis auf die Türkei und Griechenland nur Länder aus dem ehemaligen sozialistischen Einflussgebiet. Die Nord- und Westeuropäer müssen sich mit den Plätzen 17 (Finnland) bis 24 (Irland) begnügen. Das dürfte erneut zu hitzigen Diskussion über Punkteschieberei zwischen osteuropäischen Freunden führen. Der Ruf nach Regeländerungen war schon nach dem Halbfinale am Donnerstag laut geworden: Neun der zehn Qualifikanten kamen aus dem Osten. Und tatsächlich erhielt Serbien im Finale von allen ehemaligen jugoslawischen Republiken die Höchstzahl von zwölf Punkten (Montenegro, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Slowenien und Mazedonien) - aber auch von etlichen westlichen Ländern gab es hohe Wertungen.

Es war das erste Mal, dass Serbien und Montenegro getrennt beim Grand Prix auftraten. Für Montenegro war bereits im Halbfinale Schluss, Serbien landete den Überraschungscoup, denn Balladen haben es prinzipiell schwer bei dem showlastigen Contest. Das zeigen auch die folgenden Plätze: Die schrille Transvestiten-Kunstfigur Verka Serduchka - der diesjährige Liebling der Eurovisions-Gemeinde - kam mit dem Trash-Song "Dancing Lasha Tumbai" auf Platz zwei; das russische Mädchen-Trio Serebro belegte mit lasziven Blicken und ihrem krachenden Pop-Rock-Lied "Song #1" Platz drei. Der türkische Beitrag "Shake It Up Shekerim" von Kenan Dogulu landete auf dem vierten Rang.

Deutschland abgeschlagen
Der deutsche Vertreter Roger Cicero landete mit seinem Swing-Song "Frauen regier'n die Welt" auf Platz 19.

Die 9000 Fans in der Halle gingen bei jedem Song voll mit. Hunderte Fahnen der Teilnehmerländer wurden geschwenkt, etliche Zuschauer hatten sich ihre Nationalfarben auf die Gesichter geschminkt oder waren bunt verkleidet. Das finnische Fernsehen YLE lieferte eine gute Show ab: Selbstironische Einspielfilmchen zwischen den Beiträgen, einige witzige Gag-Einlagen und ein sympathisches Moderatoren-Duo machten den ersten Grand-Prix aus Finnland zu einem Erfolg. Im nächsten geht es dann in die serbische Hauptstadt Belgrad.

In der Infobox findest du Fotos aller Teilnehmer!

Diese Teilnehmer hatten sich für den Einzug ins Finale qualifiziert:
Weißrussland: Koldun, "Work Your Magic"
Mazedonien: Karolina, "Mojot Svet"
Slowenien: Alenka Gotar, "Cvet Z Juga"
Ungarn: Magdi Ruzsa, "Unsubstantial Blues"
Georgien: Sopho, "Visionary Dream"
Lettland: Bonaparti.LV, "Questa notte"
Serbien: Marija Serifovic, "Molitva"
Bulgarien: Elitsa Todorova & Stoyan Yankoulov: "Water"
Türkei: Kenan Dogulo, "Shake It Up Shekerim"
Moldawien: Natalia Barbu, "Fight"

Als Fixstarter im Finale waren:
Bosnien-Herzegowina, Spanien, Irland, Finnland, Litauen, Griechenland, Schweden, Frankreich, Russland, Deutschland, Ukraine, Großbritannien, Rumänien und Armenien.

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