Herdenschutz

WWF fordert professionelles Wolfs-Management

Tierecke
07.09.2017 13:28

Zu einer Versachlichung der aktuellen Debatte zum Thema Wolf hat der WWF aufgerufen und die Etablierung des Herdenschutzes als zentrale Säule eines effizienten Wolfs-Managements gefordert. "Die Politik ist für das funktionierende Wolfs-Management verantwortlich und muss nun Taten setzen", so Christian Pichler vom WWF Österreich.

Zu polemisch und populistisch sei die Thematik bisher in Österreich diskutiert worden. Der Herdenschutz habe in Österreich lediglich "auf Sparflamme" stattgefunden, kritisierte die Umweltorganisation. Als zweiten wichtigen Baustein für ein professionelles Wolfs-Management sieht der WWF eine lückenlose Beobachtung der Wölfe in Österreich. "Aus dem Allentsteiger Rudel werden schon bald Wölfe abwandern. Diese Abwanderungsbewegungen müssen umfassend beobachtet und daraus Erkenntnisse für den notwendigen Herdenschutz gewonnen werden", betonte Pichler.

Truppenübungsplatz als Tier-Refugium
Bei der Entwicklung der Rahmenbedingungen zur Rückkehr des Wildtiers nach Österreich nehme nicht zuletzt das Bundesheer eine wichtige Rolle ein. Das etwa 157 Quadratkilometer große Naturgebiet des Truppenübungsplatzes Allentsteig in Niederösterreich sei laut WWF ein wichtiges Refugium für seltene Arten wie Wolf, Seeadler oder Wachtelkönig.

"Politik muss konkrete Schritte setzen"
"Seit vielen Jahren leistet das Bundesheer in Allentsteig eine wichtige Arbeit in Sachen Wolfs-Monitoring. Nun muss die Politik konkrete Schritte setzen und die zwei zentralen Säulen des Wolfs-Managements zur Umsetzung bringen - lückenlose Beobachtung der Wölfe und aus den Erkenntnissen einen Herdenschutz entwickeln", so Pichler.

Niederösterreich bald Vorbild fürs ganze Land?
Das Land Niederösterreich habe mit Allentsteig ein "Freilandlabor" zur Verfügung, das perfekte Voraussetzungen für die Beobachtung der Wölfe bietet. Die gewonnenen empirischen Daten seien nach Ansicht des WWF die beste Basis dafür, ein effizientes Wolfs-Management für den gesamten niederösterreichischen Raum zu generieren. Niederösterreich könne damit Vorbild für ganz Österreich sein und "einen Meilenstein für die Biodiversität in Österreich sowie für das konfliktfreie Miteinander von Mensch und Tier" setzen.

Bauern-Vertreter wollen "wolfsfreie Zonen"
In Tirol, Südtirol und Bayern hatten Bauern-Vertreter angesichts vermehrter Attacken auf Schafe und Ziegen erst Ende August gefordert, die drei Länder zur "wolffreien Zone" zu erklären. In Tirol handelte es sich bisher aber nur um Einzelfälle.

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