Verbrechen

Der Tod einer Tänzerin gibt weiter Rätsel auf

Salzburg
30.08.2017 09:22

Was passierte in jener Nacht im Dezember in Salzburg-Liefering? Auch Monate nachdem die Diplomatentochter Arlene K.-C. (61) leblos im Mühlbach treibend aufgefunden wurden, steht nicht fest, ob es ein Unfall war oder ob sie gewaltsam zu Tode kam. Jetzt werden weitere Fragen von den Ermittlern geklärt.

Rückblick: Am 9. Dezember ging in der Früh die Nachricht bei der Polizei ein, dass die 61-Jährige vermisst wird. Der Lebensgefährte hatte bei den Beamten Alarm geschlagen, gab an dass er seine Partnerin zuletzt am Vorabend gesehen habe. Nach einer Suchaktion in Salzburg-Liefering wurde eine schreckliche Entdeckung gemacht. Arlene K.-C. wurde schließlich kurz nach elf Uhr leblos im rund 30 Zentimeter tiefen Wasser des Mühlbaches treibend gefunden. Jede Hilfe kam für die Tänzerin zu spät, sie war verstorben.

Stand zuerst noch der Verdacht im Raum, dass die 61-Jährige Selbstmord verübt haben könnte, kamen an dieser Version schnell Zweifel auf.

Eine Obduktion vier Tage nach dem Auffinden der Leiche zeigte, dass die Frau ertrunken war. Eine Vergiftung konnte genau so ausgeschlossen werden, wie die Tatsache, dass sie alkoholisiert war oder Suchtmittel zu sich genommen hat.

Der Lebensgefährte sprach davon, dass seine Partnerin an Diabetes litt. Ob das stimmt oder nicht, konnte von den Gerichtsmedizinern nicht geklärt werden, weil ihnen entsprechende Unterlagen fehlten oder es keine gab.

Einblutungen am Kopf und Hals gefunden
Was sich aber bei der Untersuchung sehr wohl zeigte: Die Frau hatte mehrere Verletzungen. Konkret gab es sowohl eine Einblutung im rechten Schläfenbereich als auch eine Einblutung an der Halsmuskulatur.

Während jene Verletzung am Kopf durchaus von einem Sturz in das Bachbett und bei einem Aufprall auf einem Stein herrühren können, beschäftigt jene Verletzung am Hals die Ermittler. Denn ein neues Gutachten, dass im Mai in Auftrag gegeben wurde, zeigt dass es hier mehrere Möglichkeiten gibt, wie diese entstanden sein könnte.

Verletzung könnte bei Sturz passiert sein
Solche Einblutungen entstehen zum einen durch Drosseln und Würgen, aber auch, wenn es bei einem Sturz zu einer Überstreckung des Halses kommt, etwa bei einem Sturz nach hinten. Ausgeschlossen wird, dass auch diese Verletzung von einem Sturz auf einem Stein stammen könnte. Also ist weiterhin unklar, ob der Frau jemand Gewalt antat oder ob es sich um einen tragischen Unfall handelte.

Und genau aus diesem Grund wurde nun die Abteilung Leib und Leben des Landeskriminalamtes beauftragt, um weitere Details in diesem Fall zu klären, um endlich Klarheit zu schaffen.

Die Ermittler sollen etwa herausfinden an welcher Stelle der Einstieg in den Mühlbach erfolgte und wie dieser im Dezember beschaffen war, also ob sich Steine in dem Gewässer befunden haben oder nicht. Außerdem von Wichtigkeit: Wie die Böschung in diesem Bereich aussieht, ob die Frau etwa auch aus einer größeren Höhe in den Mühlbach gestürzt sein könnte.

"Es wird weiter wegen fahrlässiger Tötung gegen unbekannte Täter ermittelt", so die Erste Staatsanwältin und Behördensprecherin Barbara Fischer.

Iris Wind, Kronen Zeitung

Zitat: Staatsanwältin Barbara Fischer
Wir ermitteln weiter wegen fahrlässiger Tötung gegen unbekannte Täter. Das Landeskriminalamt wurde beauftragt.

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