Ein auffälliges schwarz-gelbes Tier im feuchten Moos oder im Wald - Feuersalamander gehören für viele Tiroler zur Kindheitserinnerung. Über die Verbreitung der selten gewordenen Amphibienart war bisher eher wenig bekannt. Nächtliche Erkundungsmissionen und ein Meldesystem verbessern nun das Wissen. Doch es droht Gefahr durch eine eingeschleppte Pilzerkrankung.
"Den Feuersalamander umgibt ein gewisses Mysterium. Wer einmal ein solches Tier gesehen hat, vergisst das normalerweise nicht mehr", weiß Florian Glaser, der in Absam ein Technisches Büro für Biologie betreibt. Er wirkt in Tirol federführend bei einem Monitoring mit, das unter anderem von Tiergarten Schönbrunn, Alpenzoo und Landesforstdirektion gestartet wurde.
Nicht in allen Bezirken
Erstes Ziel ist es, das heimische Verbreitungsgebiet des Feuersalamanders zu ergründen. "Sichere Nachweise liegen in Tirol nur für die Bezirke Kitzbühel, Kufstein, Schwaz und Lienz vor", weiß Glaser. Mit seiner Kollegin Gerda Ludwig ist er immer wieder nachts auf Suche. "Meist bei Schlechtwetter und manchmal finden wir stundenlang kein einziges Tier", erzählt der Experte von manchen Mühen.
Bestände gehen zurück
Leider gibt es Hinweise, dass die Bestände zurückgehen - vor allem aufgrund der Beeinträchtigung von Gewässern, wo sich Larven entwickeln können. Prinzipiell liebt der Feuersalamander laubholzreiche Wälder mit liegendem Totholz als ideale Verstecke.
Pilz bedroht die farbenfrohen Tiere
Vor wenigen Jahren kam es in den Niederlanden und Belgien zu ersten drastischen Rückgängen der Feuersalamanderbestände durch einen wahrscheinlich aus Ostasien eingeschleppten Hautpilz. Binnen kurzer Zeit hat sich dieser tödliche Pilz bis in die deutsche Eifelregion ausgebreitet. In Tirol und Wien wurde 2016 eine erste Untersuchung zum möglichen Befall durchgeführt, und zwar bei Feuersalamandern im Freiland und in Zoos - bisher glücklicherweise mit entwarnenden Ergebnissen.
Jeder kann mithelfen
Als wichtige Ergänzung zu den Daten werden Naturfreunde um Meldungen von gesichteten Feuersalamandern ersucht (mit Orts- und Zeitangabe und wenn möglich Foto!). Per Mail an florian.glaser@aon.at. Für generelle Meldungen über Amphibien und Reptilien existiert die österreichweite Seite www.herpetofauna.at, die viele Infos zu heimischen Amphibien und Reptilien inklusive Verbreitungskarten enthält.
Andreas Moser, Kronen Zeitung
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