Auf Hochtouren läuft die Schneeräumung in der Landeshauptstadt: 30 Lkw sind im Dauereinsatz, sie kippen täglich zwischen 250 und 300 Ladungen voll Schnee in den Inn - rund 1500 Tonnen pro Tag. Die ökologischen Folgen sind unklar, messbar ist ein gestiegener Salzgehalt jedenfalls nicht, das ergab ein Gutachten.
"Das Einbringen von Räumschnee in den Inn ist durch einen wasserrechtlichen Bescheid gedeckt", betonte Vize-BM Christoph Kaufmann gestern. Den Bescheid hat sich die Stadt 2013 selbst ausgestellt, allerdings nach Rücksprache mit dem Land. Der Inn ist ja ein Bundesgewässer.
Behörde: Inn verkraftet das
"Im Vorfeld wurden Messungen durchgeführt", berichtet Josef Mühlmann, Amtsvorstand Straßenbetrieb: "Ein erhöhter Salzgehalt bedingt durch das Einbringen Räumschnee ist aufgrund der Wassermenge nicht messbar. Der Inn verkraftet das leicht." Man dürfe den - leicht verschmutzten - Räumschnee aber nur von den drei Abladerampen im Stadtgebiet einbringen. Das geht auf eine Forderung des Fischereiverbandes zurück: "Die Eisschollen sollen möglichst nicht am Ufer entlangscheren und die Laichgebiete der Fische beschädigen", berichtet Mühlmann dazu.
Eigene Deponie für stark verschmutzten Schnee
Stark verschmutzter Räumschnee darf aber nicht einfach in den Inn gekippt werden. Dafür gibt es eine eigene Deponie am südlichen Baggersee-Parkplatz. Der Schnee im Inn soll maximal vier Tage alt sein. Genaue Regeln bzw. irgendwelche Beschränkungen hinsichtlich der Menge finden sich in dem zehn Jahre gültigen Bescheid aber keine.
Grüne: "Regeln könnten etwas strenger sein"
Man müsse die ökologischen und die rechtlichen Fragen abwägen, erklärt Uschi Schwarzl, Obfrau des Umweltausschusses und kündigt Beratungen an.
Neue Schneefälle in Sicht: Die Stadt braucht Platz
Derzeit wird mit Hochdruck gearbeitet: Schließlich soll es bald wieder Neuschnee geben, und es müssen noch etliche Haufen beseitigt werden. 30 Lkw sind im Dauereinsatz. Sie kippen rund 1500 Tonnen Räumschnee in den Inn - pro Tag!
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