Ausgeglichen!

Wie du am besten mit deinem Geld auskommst

Wirtschaft
31.07.2006 14:04
Allzu oft ist das Geld einfach vor dem Monat aus – die Konsequenz: ein dickes Minus am Konto, das man dann so schnell nicht mehr los wird. Krone.at gibt dir Tipps, wie du es erst gar nicht so weit kommen lässt: dein Weg zu einem ausgeglichenen Haushaltsbudget!

Erster Schritt: Die Kontrolle erlangen
Miete, Energiekosten, Versicherungen, Handy und Internet… Hand aufs Herz – weißt du bis ins letzte Detail, welche Zahlungen jedes Monat dein Konto belasten? Oder siehst du nur, dass dein hart verdientes Einkommen wie durch Zauberei immer weniger wird? Um dir selbst die kleinen Beinahe-Herzanfälle beim Anblick deines Kontoauszugs zu ersparen, solltest du genau wissen, wann und vor allem in welcher Höhe deine Ausgaben fällig werden.

Dazu solltest du dir die Rechnungen und Kontobewegungen der letzten Monate genau ansehen, um dir einen genauen Überblick über deine finanziellen Verpflichtungen zu verschaffen. Typische monatliche Zahlungen sind Miete oder Handyrechnung, während Energiekosten oder Versicherung meist nur einmal im Quartal (also alle drei Monate), einmal im halben Jahr oder gar nur jährlich anfallen. Denn nur wenn du weißt, welche Zahlungen in welchem Monat anfallen, kannst du deine finanzielle Bewegungsfreiheit gezielt steuern.

Bei der Erstellung einer ersten Übersicht kann dir der Haushaltsbudgetrechner der Arbeiterkammer helfen, der die wesentlichsten Einnahmequellen deinen Kosten pro Monat gegenüberstellt (siehe Infobox).

Nächster Schritt: Das Haushaltsbuch
Auch wenn du kein Buchhalter bist, kann es durchaus hilfreich für dich sein, ein Haushaltsbuch zu führen. Dabei gehst du zunächst von deinem Kontostand zu Monatsanfang aus, und notierst dir die „sicheren Ausgaben“, d.h. jene Zahlungen, die voraussichtlich in diesem Monat fällig werden und deren Höhe dir jetzt schon ungefähr bekannt ist.

Typische Beispiele hier sind Miete, KFZ-Versicherung, Internet- oder Energiekosten. Bei Posten wie der Handyrechnung, deren Betrag auch stark schwanken kann, empfiehlt es sich, eventuell etwas großzügiger zu schätzen, um böse Überraschungen zu vermeiden. Weiters solltest du auch immer am Monatsanfang einen bestimmten Betrag für unvorhergesehene Ausgaben einkalkulieren – schließlich verweigern Auto, Fernseher und Waschmaschine mit Vorliebe dann den Dienst, wenn man gerade nicht damit rechnet. Angenehmer Nebeneffekt: wenn du diesen Betrag nicht in Anspruch nehmen musst, dann hast du gleich etwas gespart!

Jedenfalls weißt du durch diese Überlegungen gleich am Monatsanfang, wie viel Geld dir für alle weiteren Ausgaben voraussichtlich zur Verfügung steht, und du kannst deine Einkäufe und Anschaffungen davon ausgehend steuern. Einmal pro Woche machst du dann eine Abrechnung über alle deine Ausgaben, egal ob Lebensmittel, Kino oder Tanken. Dadurch bist du ständig auf dem Laufenden, was deine finanzielle Situation anbelangt. Natürlich immer die notwendige Konsequenz vorausgesetzt: Kassabons aufzuheben und sich wirklich einmal pro Woche mit dem Kontostand auseinanderzusetzen gehört dazu.

„Was? So viel kostet…“
Weiterer angenehmer Nebeneffekt der Haushaltsbuchführung ist die Erkenntnis, wie viel du für zugegebenermaßen nicht überlebensnotwendige Einkäufe ausgibst. In jedem von uns steckt bis zu einem gewissen Grad ein Jäger und Sammler, der mal stärker und mal schwächer die Kontrolle übernimmt. Sei es beim fünfzigsten Paar Schuhe, oder bei der neuen Digitalkamera, die man „einfach haben musste“. Wenn du dir einmal bewusst ansiehst, zu welchen Ausgaben du dich spontan verleiten lässt, dann besteht eine hohe Chance, dass du dich in Zukunft etwas stärker kontrollieren wirst. Die Frage „Brauche ich das wirklich?“ wirst du dir selbst dann wahrscheinlich in Gedanken an deinen Kontostand mit einem klaren Nein beantworten.

Aber auch bei den notwendigen Ausgaben solltest du einmal hinterfragen, ob du aktuell den für deine Bedürfnisse günstigsten Anbieter hast. Auch hier hat die Arbeiterkammer Berechnungstools entwickelt, in denen zuerst deine Gewohnheiten abgefragt werden, und du anschließend eine Übersicht über jene Unternehmen am Markt erhältst, die für dich am besten geeignet sind (siehe Info-Box).

Augen auf!
Auch wenn Reklame im Postfach meistens lästig ist und direkt in den Mistkübel wandert, solltest du dir die Angebote einmal genauer ansehen. Speziell für Lebensmittel lässt sich einiges sparen, wenn du die Aktionen des Handels ausnützt. Es sind zwar meist nur kleine Beträge, aber langfristig gesehen kannst du dein Haushaltsbudget dadurch entlasten.

Und auch für größere Anschaffungen lohnt es sich, mit offenen Augen die Werbung zu betrachten. So zahlt es sich oft aus, mit dem Kauf von neuen Handys, Digitalkameras usw. zum Beispiel bis vor Weihnachten zu warten, da dann vom Handel meist Sonderangebote geschnürt werden. Auch für Bekleidung solltest du Großeinkäufe nicht spontan während des Jahres zu tätigen, sondern Sommer- und Winterschlussverkäufe auszunützen. Schließlich wirst du so zum echten Schnäppchen-Jäger – und kaum etwas ist schöner als die Freude, einen echt guten, und günstigen Fang gemacht zu haben.

Tiefrot
Wenn sich dein Kontostand bereits in tiefroten Sphären bewegt, kann es hilfreich sein, ein Gespräch mit deiner Bank zu vereinbaren, oder bei der österreichischen Schuldnerberatung. Hier kannst du kostenlos mit Experten gemeinsam versuchen, einen Weg aus deiner Finanz-Misere zu finden (Link zur Schuldnerberatung siehe Infobox).

Denn eines sollte man nicht außer Acht lassen: das Bereitstellen eines Überziehungsrahmens am Konto ist kein reines Zuvorkommen der Banken. Du zahlst teilweise hohe Überziehungszinsen dafür, dass bei Null noch nicht Schluss ist. Fazit: Unzureichendes Finanzmanagement kann ganz schön teuer und anstrengend werden…

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