Ein Jahr nach dem HCB-Skandal luden die Wietersdorfer Zementwerke Freitag wieder zu einem Tag der offenen Tür: Der w&p-Konzern entschuldigte sich dabei bei seinen Mitarbeitern und den Görtschitztalern und kündigte an, weiter zu investieren, um das Wietersdorfer-Zementwerk zum weltweit modernsten zu machen.
"Es tut uns leid!", erklärte die Eigentümer-Vertreterin Christina Fromme-Knoch: "Das Ganze hätte nie passieren dürfen." Mit einer Charmeoffensive versucht der Konzern sein Image zu verbessern, aus dessen Schloten durch falsche Verbrennung ein ganzes Tal mit Hexachlorbenzol (HCB) vergiftet wurde. Trotz eines "schwierigen Jahres" bekennt sich der Konzern weiter zum Standort. "Wir sind seit 120 Jahren ein Familienunternehmen und in Wietersdorf zu Hause", so Fromme-Knoch.
13 Millionen Euro sollen bis 2017 in eine moderne Nachverbrennungsanlage investiert werden. Die Emissionen von organischen Kohlenstoffverbindungen und Kohlenmonoxid sollen so um rund 70 bis 90 Prozent reduziert werden. Dennoch sollen - obwohl am Werksgelände noch 800 Tonnen HCB-verseuchter Blaukalk unter einer Plane lagern - dieser nicht mehr hier verbrannt werden. "Denn ohne gesellschaftlichen Konsens und ohne Zustimmung der betroffenen Bevölkerung wird es keine Verarbeitung mehr von Blaukalk in Wietersdorf geben", so w&p-Geschäftsführer Wolfgang Mayr-Knoch, dessen ehrgeiziges Ziel ein "gläsernes Werk" ist. Schon jetzt können die aktuellen Messwerte online jederzeit eingesehen werden.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.