"Krone": Wie sind Sie auf der Straße gelandet, Pater Ignatius?
Pater Ignatius: Mein Vater hat am Bau des "Hauses des Volkes" (unter dem ehemaligen rumänischen Staatspräsidenten Nicolae Ceausescu von 1983 bis 1989 errichteter Parlamentspalast in Bukarest, Anm.) gearbeitet. Für unsere Familie flossen Milch und Honig. Dann kam der Zusammenbruch des Regimes, gefolgt von einer Geldentwertung. Mein Vater verlor den Job, alles Ersparte war im Nu weg.
"Krone": Wie sind Sie auf die Idee gekommen, katholischer Priester zu werden?
Pater Ignatius: Ich war auf der Straße in Bukarest, sehr müde und hungrig. Da nahm mich Pater Georg mit in sein Concordia-Haus. Ich spürte, dass er ein Mann Gottes war. Hier bekommen Straßenkinder nicht nur zu essen und ein Dach über dem Kopf, sondern auch eine Berufsausbildung. Ich wurde Schlosser. Sein Engagement, nachhaltig zu helfen, hat mich beeindruckt.
"Krone": Warum haben Sie sich in einem orthodoxen Land für eine katholische Ausbildung entschieden?
Pater Ignatius: Mein Vater war Katholik. Unser Pfarrer in Bukarest ist damals über Nacht verschwunden. Er war gegen die Kommunisten. Es war schrecklich.
"Krone": Wie war der Weg vom Schlosser zum Pfarrer?
Pater Ignatius: Ich jobbte als Nachtportier in Bukarest, holte die Matura nach und lernte Deutsch. Das Theologiestudium absolvierte ich in Heiligenkreuz.
"Krone": Wie wollen Sie junge Schäfchen in Meidling ansprechen?
Pater Ignatius: Junge Menschen brauchen Jobs, damit sie selbstständig werden. Wir haben ein Medienzimmer eingerichtet für Jugendliche, damit sie lernen können.
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