Ukraine-Krise
Heftige Kämpfe in Donezk – Kiew mobilisiert Armee
Die Separatisten und Russland würden nach Angaben von Poltorak ihre Einheiten aufstocken, weshalb sich Kiew auf "unvorhersehbare Handlungen" vorbereite. "Ich sehe meine Hauptaufgabe darin, eine Militäraktion vorzubereiten", fügte der Minister bei einer Kabinettssitzung hinzu. Die Regierung in Kiew und der Westen werfen Moskau seit Monaten vor, die prorussischen Separatisten mit Waffen und Kämpfern zu unterstützen.
NATO: Russische Konvois in der Ostukraine
Die NATO bestätigte nach einer zweitägigen Untersuchung OSZE-Angaben, wonach Waffen und Kämpfer mit Lastwagen aus Russland in die Ostukraine transportiert werden. "Wir haben Konvois mit russischer Ausrüstung, russischen Panzern, Luftabwehrsystemen der russischen Artillerie und russische Truppen in die Ukraine einfahren sehen", erklärte der NATO-Oberkommandierende, US-General Philip Breedlove, am Mittwoch.
Die Grenze Russlands zur Ukraine sei "völlig porös" und "weit offen", kritisierte Breedlove. "Einheiten, Geld, Hilfen, Ausrüstung und Waffen fließen völlig unkontrolliert hin und zurück über die Grenze, und das ist keine gute Situation." Bereits am Dienstag hatte Breedlove auch auf die Konzentration russischer Truppen an der ukrainischen Grenze und die Verlegung russischer Militäreinheiten auf die von Russland annektierte Schwarzmeerhalbinsel Krim hingewiesen.
"Waffenruhe nur auf Papier": Heftige Kämpfe in Donezk
Die Kämpfe rund um Donezk haben sich indes trotz des Anfang September ausgehandelten Waffenstillstandsabkommens weiter verstärkt. Die Stadt wurde am Mittwoch von heftigem Artilleriebeschuss erschüttert. Der Beschuss begann am frühen Morgen, wobei die Geschosse offenbar vom Stadtzentrum in Richtung des noch von Regierungstruppen gehaltenen Flughafens abgefeuert wurden. Es waren die heftigsten Kämpfe seit Tagen.
Nach Einschätzung der OSZE haben die Separatisten in den vergangenen Wochen deutliche Geländegewinne erzielt. Wenn man sich anschaut, wo die Positionen beider Seiten im September waren und wenn man das mit dem vergleicht, wo sie jetzt sind, dann sieht man, dass sich die Linie in Richtung Westen verschoben hat", sagte OSZE-Generalsekretär Lamberto Zannier am Mittwoch in Brüssel. "Wir sind besorgt", sagte er. Die Waffenruhe gebe es "mehr und mehr nur noch auf dem Papier".
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