Schießerei im Museum

Brüssel-Attentäter soll ausgeliefert werden

Ausland
26.06.2014 11:05
Die französische Justiz hat die Auslieferung des französisch-algerischen Islamisten, der im Jüdischen Museum in Brüssel am 24. Mai vier Menschen getötet haben soll, an Belgien angeordnet. Der 29-jährige Mehdi Nemmouche solle "in Vollstreckung eines europäischen Haftbefehls" an die belgische Justiz ausgeliefert werden, entschied das Berufungsgericht von Versailles am Donnerstag.

Ein Anwalt Nemmouches kündigte umgehend an, dieser werde "sicherlich" Berufung gegen die Gerichtsentscheidung einlegen: "Es ist sein Recht, Revision einzulegen, und er hat vor, dieses Recht in Anspruch zu nehmen."

Der französisch-algerische Islamist steht im Verdacht, bei dem Anschlag im Jüdischen Museum in Brüssel am 24. Mai vier Menschen getötet zu haben. Er wurde knapp eine Woche nach der Tat im südfranzösischen Marseille festgenommen.

29-Jähriger fürchtet Auslieferung an Israel
Nemmouche hatte bei einer Gerichtsanhörung vor zwei Wochen noch gesagt, er werde sich einer Auslieferung an Belgien nicht widersetzen, wenn Belgien ihm versichere, ihn nicht an ein anderes Land auszuliefern. Der 29-Jährige fürchtet, er könne nach Israel ausgeliefert werden. Zwei der Opfer des Anschlags von Brüssel waren Israelis.

Nemmouche hat drei Tage Zeit, Berufung gegen die Anordnung seiner Auslieferung einzulegen. Der zuständige Oberste Gerichtshof Frankreichs, der Kassationsgerichtshof in Paris, hat dann 40 Tage Zeit zu urteilen, könnte aber auch deutlich schneller eine Entscheidung fällen.

Sorge vor Anschlägen in Europa
Der Anschlag auf das Museum hatte weltweit Entsetzen ausgelöst. Er schürte zudem die Sorge vor Anschlägen in Europa von Dschihadisten, die vom Bürgerkrieg in Syrien zurückkehren. Nemmouche soll mehr als ein Jahr in Syrien an der Seite islamistischer Kämpfer verbracht haben.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele