Die Geschworenen befanden den Mann einstimmig für schuldig. Richter Günther Böhler hielt die lebenslange Haft für angemessen, weil sich das Opfer minutenlang gewehrt habe. "Sie hat über mehrere Minuten und bewusst das Sterbegeschehen miterlebt", meinte der Richter. Der Angeklagte hatte sich in seinem Schlusswort entschuldigt. "Ich wollte sie nicht loswerden, sondern zurückhaben", sagte der Tiroler.
Psychiaterin Adelheid Kastner erklärte den 45-Jährigen in ihrem Gutachten als zurechnungsfähig. "Obwohl der Angeklagte mit wahrscheinlich rund drei Promille zum Tatzeitpunkt eine höhergradige Berauschung hatte, war er dennoch nicht beeinträchtigt", meinte die Psychiaterin. Er habe logische Schlüsse ziehen und vernünftig überlegen können.
Ex-Frau beschrieb Angeklagten als aggressiv
Der als Zeuge geladene Bruder des Opfers und die Ex-Frau des Angeklagten beschrieben ihn als aggressiv. "Er hat mich und unsere Kinder bedroht und gesagt, dass er uns abstechen und umbringen würde", meinte die frühere Ehefrau, die ebenfalls als Zeugin geladen war. Vor allem im Zusammenhang mit Alkohol sei der Beschuldigte gewaltbereit.
In seiner Version der Tat erklärte der Angeklagte, dass er sich mit seiner Ex-Lebensgefährtin wieder versöhnen wollte. Sie wollte aber nicht zu ihm zurück. "Sie hat gesagt 'Ich komme nicht mehr, ich komme nicht mehr', das waren ihre letzten Worte", sagte der Tiroler. Danach habe er einen Aussetzer gehabt und zugestochen.
Frau in Taxi mit mehreren Messerstichen getötet
Die Frau war am Vorplatz des Bahnhofes in Wörgl im Tiroler Unterland am 13. August gegen 21.45 Uhr mit Messerstichen in den Hals so schwer verletzt worden, dass sie wenig später am Tatort starb. Das Opfer war mit dem 45-jährigen Landwirt zwei Jahre lang liiert gewesen, vier Wochen vor der Tat hatte die Frau ihn verlassen. Wenige Stunden nach dem tödlichen Angriff nahm die Polizei den Verdächtigen in seinem Haus fest.
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