Aleksander Aamodt Kilde hat in Copper Mountain/Colorado ein emotionales wie beeindruckendes Comeback im alpinen Skiweltcup hingelegt. ÖSV-Speed-Ass Vincent Kriechmayr verbeugte sich verbal. „Kilde war ein Wahnsinn, muss man sagen. Hut ab, wirklich beeindruckend.“
Fast zwei Jahre nach seinem folgenschweren Sturz bei der Lauberhorn-Abfahrt in Wengen ist der norwegische Skistar ins Renngeschehen zurückgekehrt und belegte im ersten Super-G des Winters Rang 24. Die Platzierung geriet zur Nebensache. „Es war einfach ein Traum, da zu fahren“, sagte der 33-Jährige, der eine lange Leidenszeit hinter sich hat.
Am 13. Jänner 2024 war Kilde im Ziel-S am Lauberhorn in die Fangnetze gekracht. Dabei schlitzte er sich den Unterschenkel auf und erlitt eine komplexe Schulterverletzung. Mehrere Operationen waren die Folge, eine Sepsis infolge einer Infektion in der Schulter verlängerte den Genesungsprozess beträchtlich. In Copper Mountain gab es nun – 683 Tage nach dem Rennunfall in der Schweiz - vor den Augen seiner Verlobten Mikaela Shiffrin ein Happy End. „Ich habe mich die ganzen Wochen gefragt, wie das eigentlich wird. So wie es heute war, war es einfach geil zu fahren“, strahlte der Norweger.
Kilde: „So viele Emotionen“
Bei der Ankunft im Zielraum flossen schließlich Tränen, bei Shiffrin und Kilde. „Im Ziel waren es so viele Emotionen. Es war unmöglich, es zurückzuhalten, speziell wenn Mikaela auch dabei ist“, meinte der Skandinavier. „Sie hatte mir gestern gesagt, dass sie im Ziel sein wird. Dann habe ich gesagt, das musst du nicht unbedingt, weil sie hat ja jetzt dann zwei Rennen. Aber sie macht das, das ist einfach Mikaela. Sie ist eine Person, die man einfach lieben muss.“
Dass Kilde am Ende nur 1,25 Sek. Rückstand auf Sieger Odermatt aufwies, lässt erahnen, dass die Konkurrenz mit dem Routinier im Olympiawinter rechnen muss. „Ja, das ist schon unglaublich eigentlich. Nur am Start zu stehen, ist ein Sieg für mich. Und dieses Gefühl jetzt ist noch ein Sieg. Dass ich im Ziel bin und nur 1,25 zurück, das ist ein Traum. Ich bin so stolz“, fasste der Sieger von 21 Weltcuprennen seine Gefühlswelt zusammen.
Nächster Schritt in Beaver Creek
Für den Norweger war Copper Mountain aber nur das erste Kapitel seines Comebacks. „Beaver Creek ist der nächste Schritt, darum habe ich das heute gemacht, wegen des guten Trainings. Ich bin einfach superzufrieden, dass ich heute gefahren bin. Nun bin ich besser bereit für die nächsten Rennen.“
Die Zeit im Krankenbett und die Erinnerungen daran hat Kilde endgültig hinter sich gelassen. „Das ist eigentlich schon lange weg. Die letzten Monate, seit ich mit meinem Team zusammen bin und im Rhythmus bin, da gehen die schlimmen Gedanken weg. Zum Glück, sonst wäre es brutal schwierig“, erzählte der Gesamtweltcupsieger von 2019/20. Und fügte hinzu: „Aber ich habe schon brutal viel Freude gehabt, zurück in diesem Leben zu sein. Und so soll es bleiben.“

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