Die Dominanz eines Spitzenteams hat sich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft für den Quali-Showdown aufgehoben. Mit einer 6:0-Gala gegen die Slowakei qualifizierte sich der vierfache Champion für die XXL-WM 2026 in Nordamerika. Von „Genugtuung“ wollte Bundestrainer Julian Nagelsmann dennoch nicht sprechen ...
Scheinbar weggewischt waren durch das Hochgefühl des Kantersieges alle Zweifel, die das DFB-Team über die vergangenen Monate begleitet hatten. „WM! WM! Wir fahren zur WM! Und auf einmal sind alle Quali-Qualen vergessen“, jubelte die Bild-Zeitung.
„Warum nicht immer so?“
„Ein Punkt wäre nötig gewesen, ein kleines Ausrufezeichen wurde es: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft sichert sich die WM-Teilnahme – und besticht mit einer lange nicht mehr da gewesenen Leichtigkeit“, meinte die FAZ, während der Spiegel feststellte: „Sie können es also doch. Freitag zittern gegen Luxemburg, Montag ein 6:0 über die Slowakei: Im entscheidenden WM-Qualifikationsspiel zeigt das DFB-Team, was es eigentlich drauf hat. Bleibt die Frage: Warum nicht immer so?“
Warum? Das konnte nicht einmal der Teamchef Julian Nagelsmann so richtig beantworten. Fußball sei nun einmal ein sehr spezieller Sport, sei nicht vorhersehbar. „Und deswegen ist Fußball so eine große Faszination“, schloss Nagelsmann, der mit dem WM-Ticket in der Tasche nicht von Genugtuung sprechen wollte. „Genugtuung hat immer so einen leichten negativen Touch, als wenn ich irgendwie sauer wäre auf alle anderen. Ich bin sehr glücklich, was die Mannschaftsleistung angeht. Ich freue mich super für die gesamte Gruppe“, sagte der Bundestrainer. „Jeder Spieler hat ein extrem gutes Spiel gemacht und gearbeitet wie das rosafarbene Tier.“
Kimmichs WM-Gefühl
Auch in der deutschen Kabine wurde ordentlich gefeiert, als der Lieferservice Pizza servierte. Keiner brachte die Gefühlswelt der Nationalspieler so auf den Punkt wie Joshua Kimmich. Der Kapitän hat die Turnierdebakel 2018 und 2022 hautnah mitbekommen. „Ich habe es den Jungs auch gesagt, die WM ist das Größte, was es gibt für einen Spieler in seiner Karriere, für sein Land bei der Weltmeisterschaft spielen zu dürfen. In Deutschland ist man es nicht gewohnt, dass das auf der Kippe steht“, sagte Kimmich.
Die reinen Zahlen lassen nicht vermuten, dass die Qualifikation als holprig in Erinnerung bleiben wird. 16:3 Tore bei 15 Punkten gegen die Gegner Slowakei, Nordirland und Luxemburg. Fünf Siege in Serie und vier davon ohne Gegentor. Doch die von Nagelsmann Ende August eingeforderte große Dominanz gab es erst zum Gruppenfinale – noch ohne Jamal Musiala und Kai Havertz, mit deren baldiger Rückkehr der Teamchef rechnet.
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