Laut einer neuen Studie lässt es sich in der Murmetropole gut leben. Allerdings war der Rücklauf für die Untersuchung äußerst überschaubar. Große Unzufriedenheit herrscht bei den hohen Lebenserhaltungskosten.
Dreimal wurde die Bevölkerung in der Ära Siegfried Nagl umfassend zur Lebensqualität in Graz befragt (LQI-Studie). Diesen Sommer stand nun die erste Umfrage seit Antritt der neuen dunkelrot-grün-roten Regierungskoalition vor rund vier Jahren ins Haus. KPÖ-Bürgermeisterin Elke Kahr – in der Vergangenheit eher kritisch gegenüber der Befragung – räumt nun bei der Präsentation der Ergebnisse ein: „Es macht schon Sinn. Ohne dass wir es überbewerten, bietet die Umfrage eine gewisse Orientierung.“
Lebensqualität hat sich verbessert
Die Fragebögen gingen an gut 142.000 Haushalte, allerdings wurden nur 16.851 beantwortet – fast 4000 weniger als zuletzt. Zentrales Ergebnis, das sowohl die städtische Statistik-Chefin Barbara Rauscher als auch die Politik positiv überrascht: Im Vergleich zur letzten Erhebung im Jahr 2018 sind deutlich mehr Menschen der Meinung, dass sich die Lebensqualität in Graz in den letzten fünf Jahren verbessert hat (+9 Prozent).
Erstaunt hat mich, dass in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein gewachsener Anteil der Grazerinnen und Grazer sagt, dass die Lebensqualität gestiegen ist.

Elke Kahr, Bürgermeisterin Graz
Bild: Christian Jauschowetz
„Das ist gerade angesichts der aktuellen Wirtschaftskrise erstaunlich und sehr erfreulich“, so Kahr. Stolze 92,7 Prozent geben an, dass sie sehr gerne bzw. gerne in Graz leben – auch ein leichtes Plus. Gestiegen ist, durchaus auch entgegen dem Trend, das Vertrauen in die Stadtverwaltung.
Aufholbedarf bei Öffis
Doch bei Weitem nicht alles ist eitel Wonne: Beim Thema Lebenserhaltungskosten herrscht große Unzufriedenheit. Hier ist der Einflussbereich der Stadtpolitik freilich beschränkt. Kritisch sehen die Bürger auch die Verfügbarkeit von Öffis an Wochenenden und Feiertagen. Beim Reizthema Parkplätze hingegen zeigt sich keine Verschlechterung.
In einer aktuellen Causa gibt die Studie der Stadtregierung Rückenwind: 85 Prozent sind dafür, dass die Stadt selbst für wichtige Infrastruktur sorgt – Stichwort Kaufabsichten der Energie-Graz-Fernwärmesparte durch die Energie Steiermark.
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