Das Gesundheitswesen formiert sich neu! Noch nie standen so viele verschiedene Daten zur Verfügung, noch nie gab es so zahlreiche Wissensquellen. Die Künstliche Intelligenz kann jedwedes Krankenhauspersonal mittlerweile gut bei ihrer Arbeit unterstützen. Wir stellen Ihnen ein paar Projekte vor.
Experten sind sich einig: Das medizinische Wissen macht rasante Fortschritte. Mittlerweile gibt es bis zu zwei Millionen neue klinische Studien pro Jahr. Das ist auch möglich, weil eine Datenexplosion mithilfe der Künstlichen Intelligenz auch bewältigt werden kann.
Damit steht erstmals ein leistungsfähiges Werkzeug zur Transformation von gigantischen Datenbeständen zur Verfügung, wie Dr. Michael Heinisch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Vinzenz Gruppe im Rahmen eines Journalisten-Workshops zum Thema anmerkte.
Früherkennung und Diagnose
Die Künstliche Intelligenz vermag Muster in Millionen von Daten zu erkennen. Das hilft bei der Diagnose und Früherkennung von Krankheiten. So unterstützt die KI etwa Fachpersonal bei Endoskopien zur Früherkennung von Darmkrebs. Mit ihrer Hilfe lassen sich „übersehene Diagnosen“ deutlich reduzieren. Es zeigt sich eine um etwa 50 Prozent bessere Auffindungsrate von Polypen, vor allem von kleineren und flachen Versionen dieser Schleimhautwucherungen, die sich auf Dauer zu Krebs entwickeln können. Weiterer Pluspunkt: Die Mustererkennung findet in Echtzeit während der Endoskopie statt.
Fortschritte in der Radiologie
KI hilft im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Wien bei der Planung und Durchführung, etwa sogenannter Tumorablationen bei Krebspatienten. Die Ärzte ermitteln gemeinsam mit dem Computersystem eine KI-gestützte Visualisierung des idealen Behandlungszugangs. Es folgt dann eine präzise Positionierung der Sonde im Tumor. Damit wird bei der OP weniger gesundes Gewebe zerstört.
Gegen Krankenhauskeime
In Österreich erkranken einer von 1000 Personen an einer Infektion, die mit einer medizinischen Behandlung oder einem Aufenthalt in einer Gesundheitseinrichtung in Verbindung gebracht werden kann. Im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried (OÖ) kommt daher die Künstliche Intelligenz zum Einsatz, um Systeme zur Früherkennung solcher sogenannter nosokomialen Infektionen zu perfektionieren.
In diesem Pilotprojekt kommt es zur Risikoerkennung beinahe in Echtzeit, weil täglich alle relevanten Patientendaten nach Hinweisen gecheckt werden, ob ein Risiko für den Patienten vorliegt, an einem Spitalskeim zu erkranken. Dazu zählen z.B. Labor- und Radbiologiebefunde, Aufnahme- sowie Entlassungsbriefe, OP- und Pflegeberichte. Durch die Einbeziehung der KI gelang es den Verantwortlichen, einen Rückgang der Infektionsrate von 2,2 Prozent auf 0,9 Prozent zu erreichen.
Kommunikation verbessern
Auch Thermen wie Patientenkommunikation können mit KI verbessert werden, wie ein Projekt am Göttlicher Heiland Krankenhaus in Wien zeigt. Da Spitalaufenthalte oft überfordernd und komplex für Patienten und Angehörige sind, entstehen mitunter Orientierungslosigkeit und Scham. Um die Kommunikation zu optimieren und das Personal zu entlasten, beantwortet ein KI-gestütztes Assistenzsystem mittels Chatbot diverse Alltagsfragen (keine medizinischen Empfehlungen). Die vermittelten Tipps und Fakten wurden intern von Experten überprüft.
Damit ist es Angehörigen und Patienten möglich, auch mitten in der Nacht brennende Fragen seriös beantwortet zu wissen. Und es ist auch Mehrsprachlichkeit verfügbar.
Arbeitsprozesse optimieren
Nicht zu unterschätzen ist auch die Unterstützung im Rahmen von Arbeitsprozessen in den Kliniken selbst. Dazu zählen etwa KI-gestützte Personaleinsatzplanung, die automatisch Qualifikation, rechtliche Vorgaben und Wünsche der Arbeitnehmer berücksichtigt. Außerdem lässt sich der hohe Zeitaufwand für die Dokumentation verringern. So funktioniert die Echtzeitverschriftlichung, etwa von Arztgesprächen und -empfehlungen, bereits überraschend gut.
KI muss sicher sein
Um die KI sicher zu gestalten, benötigt es naturgemäß bestimmte Rahmenbedingungen. Allen voran steht, dass dieses Tool nur als technologischer Assistent fungiert – Entscheidungen werden immer von Menschen getroffen!
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.