Microsoft wird in den USA verklagt. Ein exklusiver Vertrag mit OpenAI soll dafür gesorgt haben, dass nur Microsoft Rechenleistung für ChatGPT bereitstellen durfte. Das schränkte den Wettbewerb ein und ließ die Preise für künstliche Intelligenz illegal steigen.
Am Montag ging beim Bundesgericht in San Francisco eine Sammelklage ein, die dem Konzern aus Redmond eine geheime Vereinbarung mit dem Unternehmen OpenAI vorwirft. Ein exklusiver Cloud-Computing-Vertrag soll das Angebot an Rechenressourcen zum Betrieb von ChatGPT eingeschränkt haben. Das hätte in weiterer Folge dazu geführt, dass die Preise für Künstliche Intelligenz illegal in die Höhe getrieben worden sind.
Die Kläger orten einen Verstoß gegen das Kartellrecht und fordern Schadenersatz für mutmaßlich überhöhte Preise seit der Einführung von ChatGPT im November 2022. Microsoft lehnte zunächst eine Stellungnahme ab. OpenAI, das nicht zu den Beklagten zählt, reagierte ebenso wie die Anwälte der elf Kläger zunächst nicht auf eine Anfrage.
Bis dato Investitionen von mehr als 13 Milliarden Dollar
Microsoft hat bisher mehr als 13 Milliarden Dollar in OpenAI investiert. Dem Vorwurf der Kläger zufolge nutzte Microsoft die Vereinbarung, um vom Erfolg von OpenAI zu profitieren und gleichzeitig eigene Konkurrenzprodukte wie die KI-Plattform Copilot zu entwickeln.
Obwohl die mutmaßlichen Beschränkungen für OpenAI inzwischen gelockert worden seien, schwebten sie weiterhin als „ein Damoklesschwert über OpenAI, das einer seiner Hauptkonkurrenten in der Hand hält“, heißt es in der Klageschrift.
Die mutmaßliche Einschränkung sei im Juni teilweise aufgehoben worden, als OpenAI begann, Rechenleistung von Google zu beziehen. Microsoft hatte 2019 eine erste Investition von einer Milliarde Dollar in OpenAI bekannt gegeben und war zugleich eine mehrjährige Partnerschaft zur Entwicklung von KI-Technologien auf seiner Cloud-Plattform Azure eingegangen.
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