Bessere Lebensräume

Luchse geraten in Gefahr: Es braucht jetzt Taten

Niederösterreich
12.06.2025 05:50

Auf leisen Pfoten still und heimlich beinah verschwunden: Gerade einmal 20 bis 25 Tiere streifen aktuell durchs Mühl- und Waldviertel. Das soll sich künftig ändern.

Er ist majestätisch, scheu – und beinahe schon wieder Geschichte: Der Luchs, Europas größte Wildkatze, zieht sich leise, aber stetig aus unseren heimischen Wäldern zurück. Besonders im Waldviertel schrillen bei Naturschützern längst die Alarmglocken.

Die Zahl der Tiere stagniert, Nachwuchs bleibt aus. „Die isolierten Kleinstbestände sind genetisch zu schwach und durch Lebensraumzerstörung voneinander abgeschnitten“, warnt Magdalena Erich vom WWF Österreich. Gerade einmal 20 bis 25 Tiere schleichen aktuell noch durchs Mühl- und Waldviertel, hier speziell rund um das Yspertal. Einzelgänger überleben als Durchzügler im Alpenvorland. Viel zu wenig, um langfristig zu überleben – und das, obwohl es laut Studien genug Platz für weit mehr gebe.

Bessere Vernetzung der Lebensräume
Auch in den Nördlichen Kalkalpen – einem potenziellen Luchs-Paradies – fristen nur sieben Einzeltiere ein Dasein im Schatten der Bäume. Doch es gibt auch einen Hoffnungsschimmer: Wie berichtet, weckt eine Sichtung im Höllental neue Zuversicht. Hier könnte sich, so Experten, ein kleiner Brückenkopf für die scheue Katzenart etablieren. „Mit gezielten Bestandsstützungen und besserer Vernetzung der Lebensräume könnten wir den Luchs retten“, so Christina Lassnig-Wlad von den Bundesforsten. „Linking Lynx“ heißt ein internationales Projekt, das genau das will: Europas Luchspopulationen verbinden – von den Alpen bis zu den Karpaten. Denn was der Luchs ebenso braucht, ist menschliche Toleranz, grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Geduld.

WWF, Naturschutzbund und Bundesforste, die vorbildliche Schutzprogramme ins Leben gerufen haben, appellieren: „Damit der Luchs nicht nur in Märchen weiterlebt, braucht es jetzt Taten. Sonst wird aus dem leisen Pfotenschritt endgültig ein lautloses Verschwinden“.

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