Spurensuche im Netz

Arthur A. postete vor Grazer Amoklauf Foto auf „X“

Um 9.43 Uhr soll der Täter die Schule betreten und wenige Minuten später ein Foto auf der Toilette veröffentlicht haben.(Bild: APA/ERWIN SCHERIAU)

Es ist mittlerweile vier Tage her, seit Arthur A. das BORG in der Grazer Dreierschützengasse betreten und mehrere Menschen getötet hatte. Und trotzdem kommen noch immer mehr erschreckende Details ans Licht. So soll der 21-Jährige auf der Plattform X nur wenige Minuten, bevor er das Feuer eröffnet hatte, ein Foto aus der Toilette hochgeladen haben ...

Es ist noch immer unfassbar. Der Amokläufer, der zehn Menschen brutal ermordete und sich danach selbst richtete, schockiert nun auch posthum mit einem makabren Posting. Um 9.48 Uhr, kurz vor dem Massaker, soll der 21-jährige Täter ein verstörendes Foto aus der Schultoilette auf der Plattform X geteilt haben – das Posting liegt der „Krone“ vor.

Mit Schulmassaker in den USA beschäftigt
Doch das ist nicht alles: Der junge Mann soll sich offenbar schon länger mit dem berüchtigten Schulmassaker an der Columbine Highschool in den USA beschäftigt haben. Damals, 1999, töteten zwei Jugendliche zwölf Mitschüler und einen Lehrer – bevor sie sich selbst das Leben nahmen.

Ausgerechnet das Bild eines der beiden Killer soll der Grazer Amokläufer als Profilbild benutzt haben – unter seinem Pseudonym aus der Gaming-Szene. Inzwischen geistern Dutzende Screenshots durchs Netz, die auch die letztlich benutzten Waffen zeigen sollen.

„Wir gehen dem Hinweis nach“
Es war das letzte verstörende Lebenszeichen des Täters: Ein Foto aus der Schultoilette – es zeigt den Boden und seine Schuhe. Wie die „Salzburger Nachrichten“ berichten, wurde die Echtheit des Bildes von der Polizei bestätigt. Die Ermittler gehen demnach davon aus, dass sich der 21-Jährige ganz bewusst an den US-Tätern orientiert haben dürfte.

Die Landespolizeidirektion Steiermark konnte Freitagfrüh die Echtheit des Fotos hingegen vorerst nicht bestätigen. „Wir gehen diesem Hinweis nach“, sagte Sprecher Sabri Yorgun. Das Foto sei der Polizei bereits als Hinweis gemeldet worden. Ob es tatsächlich vom Täter stammt, könne noch nicht bestätigt werden.