Immer wieder werden in Kärnten Schildkröten ausgesetzt, weil Besitzer maßlos überfordert sind. Einige Arten können sogar die Umwelt gefährden. Nun meldet sich eine Expertin zu Wort.
Nicht zum ersten Mal wurde Reptilien-Expertin Helga Happ wegen einer ausgesetzten Schildkröte gerufen. „Erst Donnerstag musste ich nach Brenndorf in St. Kanzian ausrücken“, erzählt die Chefin des Klagenfurter Reptilienzoos. Eine ältere Dame alarmierte Happ, weil sie dort auf eine große Schildkröte gestoßen war.
Bei der Art handelt es sich um ein faunafremdes Tier, das bei uns keine natürlichen Feinde hat und deshalb unserer Umwelt extrem schaden kann.
Helga Happ, Besitzerin des Reptilienzoos in Klagenfurt
Dabei handelt es sich um die Amerikanische Gelbwangenschmuckschildkröte, die bis zu 75 Jahre alt werden kann. „Sie frisst alles auf, was ihr in den Weg kommt, ist ein Fisch- und Fleischfresser – Frösche, Kröten, Lurch-Eier, Salamander sind ihre Beute. Ihr Feind – der Alligator – lebt aber nur in Amerika.“
Tiere werden ausgesetzt
Die Privathaltung dieser Art ist bei uns verboten. Dennoch komme es immer wieder vor, dass sich Personen diese Tiere anschaffen. „Beim Kauf sind sie klein und entzückend, sobald sie aber größer werden, sind die Besitzer überfordert, weil sie aufgrund ihrer Größe – der Panzer wird bis zu 35 Zentimeter lang – dann plötzlich nicht mehr ins Aquarium passen“, schüttelt Happ den Kopf. „Gut 100 dieser Kröten sind bei mir im Zoo. Sie tauchen immer wieder aus Kärntens Seen – vor allem am Wörthersee – auf.“
Aktuell auch beim Schlossteich in Viktring. „Dort versuchen wir schon länger, das Tier einzufangen – aber ohne Erfolg.“
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