Zwei leise Piepslaute, ein kräftiger Flügelschlag – und schon hob die Hoffnung ab: In Orth an der Donau wurden zwei Seeadlerbabys vermessen, beringt und mit kleinen Sendern ausgestattet.
Die winzigen Geräte am Rücken der Jungvögel stören sie nicht in ihrem Flug, liefern aber wertvolle Informationen für den Schutz dieser majestätischen Tiere. „Denn was wir kennen, können wir schützen – und was wir verstehen, vielleicht sogar retten“, versichert WWF-Artenschutzexperte Christian Pichler und zieht eine positive Bilanz der Schutzbemühungen.
Wappenvogel galt als ausgerottet
Denn vor 25 Jahren war Österreichs Wappenvogel hierzulande verschwunden. Ausgestorben. Heute kreisen wieder rund 90 Seeadler-Paare über unseren Landschaften, viele davon mit eigenem Revier, rund 70 Paare haben heuer gebrütet. Eine Erfolgsgeschichte, die still beginnt – in versteckten Horsten, auf mächtigen Bäumen, irgendwo zwischen Donau und Waldviertel.
Wiederansiedlung erfolgreich
Besonders im rauen Norden schlägt das neue Herz der Population: Fast die Hälfte aller Seeadlerpaare hat sich dort niedergelassen. Die neu besenderten Federknäuel sollen nun verraten, wohin deren Reise geht. Wo sie fressen, rasten, jagen, wo sie den Winter verbringen und ob sie eines Tages selbst ein Revier gründen. Die Daten helfen dabei, Schutzmaßnahmen gezielter zu setzen.
Illegale Abschüsse, ausgelegte Giftköder, Kollisionen mit Windrädern und Leitungen fordern Jahr für Jahr Opfer unter den Seeadlern.
Christian Pichler, WWF-Experte für Artenschutz
Bild: bright light photography
Bedrohungen erfordern Schutz
Denn die Bedrohungen sind nicht verschwunden. Pichler betont, wie wichtig ungestörte Lebensräume sind. Auenlandschaften wie jene an Donau, March und Thaya, aber auch das Gebiet um den Neusiedler See bieten Zuflucht. Die heurige Öko-Offensive erfolgte in Zusammenarbeit mit Pannatura. Nationalparkdirektorin Edith Klauser und Matthias Grün von den Esterhazy Betrieben: „Je mehr wir über unsere Schützlinge wissen, desto besser können wir sie schützen – nicht nur hier, sondern europaweit.“
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